LED-Beleuchtungstechnik

Weißes Licht ist nicht gleich weißes Licht

5. April 2012, 15:41 Uhr | Dipl.-Ing. Wolfgang Reis
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Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Der Farbort in der Regelschleife

System mit optischer Rückkopplung und Mazet-True-Color-Sensor.
© EBV Elektronik

Fügt man zusätzlich noch einen Licht-Sensor ein, dann erreicht man ein stabiles Licht ohne Farbänderungen in der Anlaufphase. Auch können Binning (Prozesschwankungen von LED und Phosphor) und Alterseffekte der LED vollständig ausgeglichen werden, da jetzt ein optischer Steuerkreis vorliegt. Bei der „PrevaLED“ von Osram wird diese Variante des Brilliant-Mix-Konzeptes verwendet. Bei diesem LED-Modul sind Farbort und Lichtstrom ausgesprochen stabil. Die LEDs sind symmetrisch angeordnet und gleichmäßig verteilt, so dass mit sekundären Optiken eine gute Farbmischung erreicht wird. Vorschaltgeräte und Reflektoren werden ebenfalls angeboten.

Eine dritte und erweiterte Variante setzt nun zu den weißen und roten LEDs eine zusätzliche blaue LED ein. Der Bereich der Farbtemperatur wird so von 2.500 K bis 7.000 K erweitert. Das Ergebnis ist eine Lichtquelle, die den Verlauf des Tageslichtes nachbildet (Tunable White). Damit wären u.a. dynamische Farbänderungen möglich, die zeitgesteuert dem Tag-Nacht-Rhythmus des menschlichen Körpers folgen und die Produktion des Schlafhormons Melatonin beeinflussen. Welchen der drei Varianten der Vorzug gegeben wird, hängt ganz vom Anwender und seiner Applikation ab. Zwischen Effizienz, Qualität des Lichtes und den damit verbundenen Kosten muss sorgfältig abgewogen werden; alle drei Parameter lassen sich nicht gleichzeitig optimieren.

Ein konstanter Farbort lässt sich mit einem RGB-Lichtsystem durch optische Rückkopplung erreichen. Das abgestrahlte Licht wird hier mit den Farb-Sensoren TCS der Firma MAZet überwacht, die besonders präzise sind und keine nennenswerte Alterungserscheinungen aufweisen. Bei diesem Konzept wird der Farbort des Lichtes vorgegeben. Eine Mikrocontrollerschaltung steuert die farbigen LEDs und der Sensor misst das erzeugte Licht. Der Sensor führt die RGB-Werte des aktuellen Farbwertes dem Mikrocontroller zur Korrektur zurück. So entstehen absolut stabile Lichtsysteme, wie sie heute zum Beispiel bei der Innenbeleuchtung in Flugzeugen verwendet werden. Um den Anwender bei der Entwicklung solch eines Systems zu unterstützen, entsteht gerade ein universelles Demoboard zum Brilliant-Mix-Konzept im Osram-OS-Netzwerk „LED Light for you“. Es handelt sich um ein modulares Konzept, das verschiedene Leuchtmodule ansteuern kann. Das System verarbeitet die Signale von Temperatur-, Farb- und Helligkeits-Sensoren. 


  1. Weißes Licht ist nicht gleich weißes Licht
  2. Drei Methoden für die Weißlichterzeugung
  3. Der Farbort in der Regelschleife
  4. Ein Modul mit 3000 Lumen

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