Smarte Lichtsteuerung in der Medizin

“Mitdenkende“ OP-Beleuchtung

21. Juli 2020, 14:16 Uhr | Nicole Wörner
Ein intelligentes Beleuchtungssystem soll künftig für mehr Sicherheit im OP-Saal sorgen.
© Sam Edwards/KOTO/stock.adobe.com

Eine clevere Lichtsteuerung soll künftig automatisch für eine optimale Beleuchtung im Operationssaal sorgen.

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Sie soll Schattenwürfe kompensieren, die durch Bewegungen des OP-Teams entstehen und sich gezielt über Gesten und Sprache steuern lassen, wenn eine Stelle besonders gut ausgeleuchtet werden soll.

Für diese Entwicklung hat sich ein Konsortium aus Wissenschaft und Medizintechnik-Unternehmen im Projekt „Smart-OT“ – Smarte Operationstechnologien – zusammengefunden. 

Grundlage für die intelligente OP-Beleuchtung ist der Einsatz neuartiger Licht- und Steuerungskonzepte, die interaktiv miteinander verknüpft werden und auch auf andere Geräte im Operationssaal übertragbar sein sollen. Die Hardware wird im Rahmen des Projekts maßgeblich von den Firmen Dr. Mach und Qioptiq entwickelt. Die Arbeitsgruppe „Computergrafik und Virtuelle Realität“ des Technologie-Zentrum Informatik und Informationstechnik (TZI) an der Uni Bremen liefert die Software zur autonomen Beleuchtungssteuerung.

»Eine Herausforderung liegt dabei in der optimalen Anordnung und Koordination einer Vielzahl kleiner Leuchten, die anstelle der bisherigen großen Lampen zum Einsatz kommen sollen«, sagt Professor Gabriel Zachmann, der die Arbeitsgruppe am TZI leitet. Damit Chirurgen die Beleuchtung bei Bedarf mit wenig Aufwand nachjustieren können, ergänzt die Arbeitsgruppe „Digital Media Lab“ von Professor Rainer Malaka des TZI das System um die Möglichkeit der Gesten- und Sprachsteuerung. Die Uni Oldenburg mit dem Pius-Hospital beschäftigt sich mit der Praxistauglichkeit des Systems. In einem eigens für Forschungsfragen konzipierten Labor namens „Living Lab“ können Operationen mit den entwickelten Technologien simuliert und die Arbeitsabläufe erprobt werden.

Das Forschungsprojekt soll Ende 2021 abgeschlossen sein. 
 

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