Displaytrends 2017: 5 Fragen an Kyocera

»Individuell bedruckte Frontscheiben sind angesagt«

30. Januar 2017, 9:54 Uhr | Erich Schenk
Eberhard Schill, Kyocera: »Quantum Dots sind - Stand heute - noch nicht soweit, haben aber das Potenzial, OLED zu schlagen.«
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Laut Kyocera-Manager Eberhard Schill gibt es »kaum ein neues Gerätedesign mehr, in dem nicht eine bündig eingelassene Frontscheibe - bedruckt mit Firmenlogo und schwarzem Rahmen - vor dem Display prangt«.

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Markt&Technik: Waren für diese bündig eingelassenen Frontscheiben in puncto Touch Entwicklungen erforderlich?

Eberhard Schill, Kyocera Display Europe: Ja, das erfordert angepasste Touch-Sensoren, worauf unsere neuere Generation schon eingestellt ist. Sie kann auch Wassertropfen ausblenden oder Handschuhe und hellere Displays erkennen. Unsere »On Cell Touch«-Technologie bietet hier den Vorteil, dass auf ein zusätzliches Sensorglas verzichtet werden kann. Spezielles Augenmerk richten wir zudem auf die Reduzierung von Reflektionen. Hier können unsere Distributoren ihre Expertise im optischen Bonden gewinnbringend ausspielen. Ein weiterer Meilenstein für uns ist die Integration von Haptivity, mit der ein mechanisches Klick-Gefühl virtuell erzeugt wird.

Wohin geht der Trend bei den Bildschirmdiagonalen?

Ganz eindeutig weiterhin zu größeren Diagonalen. Im Automotive-Bereich sind 10,25 und 12,3 Zoll ultrawide inzwischen etabliert, der Massenmarkt spielt sich hier jedoch noch bei kleineren Diagonalen ab. Im Industriesegment gibt es vermehrt Anfragen für 7 Zoll wide bis 12,1 Zoll wide. Hier sind wir mit den erforderlichen High-Brightness-Typen von 3,5 bis 12,1 Zoll entsprechend aufgestellt. Sonderformate wie unser 6,2-Zoll-Display etwa für 19-Zoll-Racks etablieren sich als Nischenmarkt.

Wie sieht’s in puncto LCD-Technologien aus, welche dominiert?

Wir setzen bei TFT weiterhin auf »Advanced Wide View«-Technologie, die inzwischen in der 2. Generation einen Blickwinkelbereich bietet, der horizontale oder vertikale Montage ohne Ableseprobleme erlaubt. Monochrom-TFT, für hochauflösende medizinische Monitore gefertigt, erlebt eine konstante Nachfrage. Für Head-Up-Displays ist LTPS mit hoher Transmission – wir sind derzeit bei 7 Prozent, künftig dann bei 8 Prozent- unabdingbar.

Sehen Sie in naher Zukunft eine Chance für OLED in der Industrie oder könnte gar Quantum Dots stattdessen zum Zuge kommen?

Hier wird eine Menge Vielversprechendes publiziert, aber selbst Trendsetter wie Apple haben sich bei neuen Produkten zurückgehalten. Das wird seine Gründe haben. Quantum Dots sind - Stand heute - noch nicht soweit, haben aber das Potenzial, OLED zu schlagen.

Was tut sich bei den Schnittstellen, bahnt sich so langsam die Ablösung von LVDS als dominierendem Interface an?

Im kundenspezifischen Bereich gibt es bedingt durch die Gerätearchitektur diverse Schnittstellen bei den Kyocera-Displays, aber LVDS ist immer noch die gängigste für Standard-Anwendungen. Ideen für neue Schnittstellen gibt es einige, wobei sich eDP etwas herauskristallisiert. Unser Ziel ist es, die Integration für den Anwender so einfach wie möglich zu machen.

 

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