Interview mit Eberhard Schill, Kyocera Display Europe:

Im LCD-Geschäft gilt: »differentiate or die«

27. Februar 2016, 15:38 Uhr | Markus Haller

Touch Displays haben in Konsumgütern überzeugt und werden jetzt auch im Indus­trie- und im Automobilbereich genutzt. Über aktuelle Trends, Preiskämpfe und was von der OLED-Technik noch zu erwarten ist, sprachen wir mit Eberhard Schill, Sales Manager Distribution & Marketing bei Kyocera Display Europe.

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Elektronik: Im Verbrauchersektor könnte man die Display-Trends unter »größer, weiter, schneller« zusammenfassen: Höhere Auflösung, erweiterter Blickwinkel, bessere Farbdarstellung. Wie sieht es im Industrie-Bereich aus?

Eberhard Schill: Sie können sich den Bereich Industrie-Displays ganz grob als einen »Slow Follower« des Verbrauchersektors vorstellen. Die von Ihnen genannten Trends sind auch im Industrie-Bereich zu sehen. Wo aktuell noch VGA-, SVGA- oder XGA-Auflösungen benutzt werden, wird es bald auch HD-Varianten geben. Bei den Blickwinkeln ist man eigentlich schon am Optimum angelangt und bei der Farbdarstellung geht es vor allem um einen hohen Kontrast, damit die Ablesbarkeit auch bei hellem Umgebungslicht gewährleistet ist. Es gibt aber auch Trends im Industrie-Bereich, die sich im Verbrauchersektor nicht beobachten lassen.


Welche wären das?

In Sachen Energieeffizienz hat sich hier einiges getan. Früher hatte man sehr helle Displays, die aber auch sehr viel Leistung regelrecht verbraten durften. Heute sollen die Displays bei gleicher Helligkeit weniger Leistung aufnehmen. Generell ist das Bewusstsein des Abnehmers für den Energiebedarf seiner Anlagen und auch seiner Bürogebäude deutlich gestiegen und da spielt die Leistungsaufnahme der Displays mit hinein.


Und wie werden Hersteller diesen Anforderungen gerecht?

Die Apertur der Display-Pixel wurde verbessert, also das Verhältnis von lichtdurchlässiger zu lichtundurchlässiger Pixelfläche. Man befand sich in der Situation, dass in etwa die Hälfte der Pixelfläche für Transistoren und Alu-Elektroden blockiert war. Aufgrund der hohen Anforderungen an die Schaltgeschwindigkeit musste man für die Elektroden auf lichtundurchlässiges Aluminium setzen anstatt vollständig auf beispielsweise transparentes ITO. Durch Verkleinerung der Alu-Elektrodenfläche stieg die Lichtausbeute bei gleichbleibender Leistungsaufnahme.

 

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