Projektiv-kapazitive Touch Displays für Industrieanwendungen

Herausforderung raue Betriebsbedingungen

7. März 2016, 14:32 Uhr | Markus Haller
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Wahl der richtigen Glastype

Aufbau von Verbundschutzglas mit UV-Schutzfolie
Bild 2. Aufbau von Verbundschutzglas mit UV-Schutzfolie.
© MOStron Elektronik

Ausschlaggebend für die Frontglasauswahl sind die UV-Absorption und ein sicherheitskonformes Scherbenbild. Beide Aspekte erfüllt z.B. ein Verbundsicherheitsglas (VSG) mit UV-Schutz. Es besteht aus zwei oder mehr Glasscheiben, die mittels einer oder mehrerer Folien aus Polyvinylbutyral (PVB) durch einen speziellen Laminierungsprozess fest miteinander verbunden sind (Bild 2). Ist VSG überdimensioniert, kann auf ein Einscheibensicherheitsglas (ESG) zurückgegriffen werden. ESG wird nach der Erhitzung auf ca. 600 °C schlagartig abgekühlt, was dazu führt, dass es im Zerstörungsfall in eine Vielzahl von kleinen Bruchstücken zerspringt, die eine wesentlich geringere Verletzungsgefahr darstellen als die großen Bruchstücke von Flachglasscheiben oder teilvorgespannten Gläsern. Sind geringe Glasstärken beispielsweise aus Gründen des Gewichts oder der Transmission unumgänglich, kann chemisch gehärtetes Glas die richtige Wahl sein. Durch Ionenaustausch im Salzbad erhält das Glas eine höhere Schlag-, Kratz und auch Biegefestigkeit.

Trotz Wasser und mit ­Handschuh bedienbar

Vor wenigen Jahren war es nicht denkbar, PCAPs in feuchten Umgebungen einzusetzen und auch heute noch stellt Wasser auf der Oberfläche eine Herausforderung für alle kapazitiv gesteuerten Bedienoberflächen dar. Mit den nun verfügbaren Touch-Controllern ist diese Hürde aber prinzipiell genommen und durch Optimierungen bei den Intensitätseinstellungen kann selbst bei kondensiertem Salzwasser auf dem Frontglas eine gute Bedienbarkeit sichergestellt werden. Ähnlich sieht die Situation beim Thema Handschuhbedienung aus. Auch hier war vor ein paar Jahren noch Schluss für die PCAPs. Mittlerweile ist selbst die Bedienbarkeit mit Bauhandschuhen kein Problem mehr und auch mit einem robusten Verbundsicherheitsglas kann ein Handschuhbetrieb sichergestellt werden

Budgetschonende Optionen

Auch wenn es heute für fast jede Umgebung ein optimales Touch Display gibt, ist nicht bei allen Anwendungen das Budget für alle Facetten vorhanden. Gängige Wege zur Kosteneinsparung sind beispielsweise die Verwendung eines monochromen Displays statt eines vollfarbigen TFT und der Verzicht auf Optical Bonding. Letzteres kann dann guten Gewissens eingespart werden, wenn primär ästhetische und nicht funktionale Gründe für das Optical Bonding sprechen. Ein nicht unbeträchtlicher Teil der Kosten entfällt auf die Softwareentwicklung. Einsparungen sind möglich, wenn hier auf bereits existierende Benutzeroberflächen zurückgegriffen werden kann.

Unterlagen nach Sven Kursten (Mostron Elektronik)

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