Mit Argos Level 2 (Q) ist es möglich, Unregelmäßigkeiten der Fahrzeuge durch Messung der Radaufstandskraft (quasi-statische und dynamische Kraft) zu erkennen. »Mittels dieser Messstellen in der Fahrzeugzustandskontrolle können weit mehr Unzulänglichkeiten am Fahrzeug erkannt werden, als bei der herkömmlichen Zugbeobachtung«, führt Maicz aus. »Anwender können die Argos-Daten aber auch nutzen, um die Wartungsstrategie der Schienenfahrzeuge zu optimieren. So können sie z.B. Schäden an einzelnen Fahrzeugen erkennen und den Schädigungsverlauf verfolgen, um so die anstehenden Wartungsarbeiten optimal zu planen.« Vor allem bei Güterzügen könnten außerplanmäßige Instandhaltungen, die üblicherweise hohe Kosten für die Logistik und die Instandhaltung verursachen, durch die Überwachung der tatsächlich transportierten Lasten und des technischen Zustands optimiert werden.
Argos Level 3 (Y und Q) misst kontinuierlich alle dynamischen lateralen und vertikalen Kräfte, d.h. es erfasst das Entgleisungsrisiko im Bogen durch Messung von Y/Q und in der Geraden durch Messung der Instabilität (Sinuslauf). Ebenso wie die Level-2-Systeme liefern auch die Level-3-Messstationen langzeitstabile Messergebnisse innerhalb von max. 5 Sekunden. Der Einbau ist auf allen Oberbauarten möglich, ohne die Gleiseigenschaften zu verändern oder die Gleisinstandhaltung zu beeinträchtigen. Argos-3 erfasst Radformfehler (Rundheitsabweichungen über den Umfang) und klassifiziert bzw. quantifiziert typische Abweichungen wie Flachstellen, Polygonisierung, Abplattungen, Aufschweißungen, Exzentrizität, usw.
»Die hohe Messgenauigkeit von Argos-Level-2- und -3 war eines der wichtigsten Ziele bei der Entwicklung«, erklärt auch Johannes Stephanides, Interaktion-Rad-Schiene-Experte bei der ÖBB-Infrastruktur AG. »Dies konnten wir nur durch die umfassenden Kenntnisse der Zusammenhänge im Rad/Schiene-Bereich erreichen. Je höher die nachgewiesene Genauigkeit der gemessenen Werte ist, desto höher sind deren Akzeptanz und die Rechtssicherheit für die Nutzer. Zudem ist für eine Vielzahl von genormten Grenzwerten eine sehr hohe Genauigkeit erforderlich, um diese überhaupt technisch richtig überwachen zu können.«