Der DMS-Markt und seine Entwicklung

Optische Dehnungsmessstreifen spielen ihre Vorteile zunehmend aus

29. Oktober 2010, 14:39 Uhr | Nicole Wörner
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Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Der DMS-Markt und seine Entwicklung

Gert Gommola, Hottinger Baldwin Messtechnik, HBM:

»Für den optischen Dehnungsmessstreifen gibt es eine Reihe von Anwendungen, die durch elektrische Messverfahren kaum oder überhaupt nicht zu bewältigen sind. Deutlich höhere Wechsellastbeständigkeit gegenüber Metallfo­lie-DMS oder auch Anwendungen unter starken elektromagneti­schen Ein­flüssen sowie  in explosionsgefährdeten Bereichen sind häufig nur mit der optischen Messtechnik realisierbar. Eine steigende Zahl von Standardprodukten bei optischen DMS sowie zusätzliche Applikationsfelder etwa in Bereichen der erneuerbaren Energien, oder auch die An­wendung an und in Verbundwerkstoffen werden weitere neue Anwendungs­felder für den optischen DMS eröffnen. Diese größere Breitenwirksamkeit optischer Verfahren wird auch die Entwicklung preisgünstiger Elektroniken für die optischen DMS for­cieren.

Das Preis-Leistungsverhältnis elektrischer Metallfolie-DMS ist zum heutigen Zeit­punkt sicher unschlagbar. Der optische DMS wird die elektrische Variante kurzfristig weder ablösen noch ihm gewichtige Marktanteile ab­nehmen. Seine Anwendungsfelder ergänzen jedoch die prinzipielle Möglichkeit  der Verwendung der Dehnungsmessstreifentechnologie hervorragend. Fehlerkompensation von Temperatureinflüssen oder auch das Minimieren etwa von Materialnachwirkungen, die besonders im Messgrößen­auf­nehmerbau von entscheidender Bedeutung für die erzielbaren Genauigkeiten sind, werden in der Technik des Metallfolie-DMS  nahezu vollständig beherrscht, stellen jedoch für die Entwickler optischer Technik noch teilweise ungelöste Herausforde­rungen dar.

Auch wenn die messtechnischen Vorteile  und Auswerteverfahren der »guten, alten Wheatestoneschen Brückenschaltung« leider nicht auf  optische DMS zu übertragen sind, so wird der optische DMS seinen begonnenen Erfolgskurs vor allem in der ex­perimentellen Spannungsanalyse fortsetzen. Wir werden lernen müssen, dass nicht nur eine elektrische Widerstands­änderung das proportionale Maß für eine gemessene mechanische Oberflächen­dehnung dar­stellt, mehr und mehr wird dies eben auch die Änderung einer relativen optischen Wellenlänge sein.«

Produktvorstellung. DMS-Rosette basierend auf Faser-Bragg-Gitter

K-OR heißt der neue optische Dehnungsmessstreifen von HBM in Rosettenform. Die Rosette besteht aus drei Messgittern, die die auftretenden Dehnungen im Winkel von 0°, 60° und 120° erfassen. Daraus lassen sich dann, wie bei elektrischen DMS auch, mechanische Spannungen in Betrag und Richtung bestimmen. Mit einer Größe von 43 x 47 mm ist der K-OR einer der kleinsten verfügbaren optischen DMS in Rosettenform.


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