Interview mit Hans Steiner, dataTec

»Distribution in der Messtechnik ist mehr als nur ‚Boxen-schieben‘«

19. Juni 2012, 15:56 Uhr | Nicole Wörner
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Gäbe es weitere sinnvolle Ergänzungen für die dataTec-Gruppe,...

...vielleicht so etwas wie eine dataTec Systemintegration GmbH?

Wir sind ein technischer Fachhändler - das hängt mit dem Vorgehen unserer Lieferanten zusammen, und hier liegt auch unsere Kernkompetenz. Wenn unsere Partner jedoch mit einer Idee auf uns zukommen, sind wir offen und diskutieren sie mit ihnen. So will Agilent beispielsweise künftig stärker in den Bereich der modularen Messtechnik einsteigen. Den Weg werden wir auf jeden Fall gemeinsam gehen. Aber auf Ihren Geschäftsvorschlag hin muss ich sagen, dass wir sehr viele Systemintegratoren zu unserem Kundenkreis zählen - und in deren Geschäftsfeld wollen wir nicht eindringen. Vielmehr möchten wir unsere Partnerschaft mit den Systemintegratoren weiter intensivieren und dadurch unsere Kompetenzen erweitern.

Sie sprachen die modulare Messtechnik an. Erwarten Sie, dass PXI-basierte Messgeräte die traditionellen »Boxen« ablösen werden und welches Potential sehen Sie für dataTec in diesem Markt?

Eine Ablösung ist definitiv nicht realistisch. PXI wird die traditionellen Messgeräte aber sicherlich ergänzen. Vor allem in der Massenproduktion – etwa im Automobilbereich beziehungsweise bei den Zulieferbetrieben – haben modulare Messsysteme eine große Zukunft. Das Potential für uns ist schwer abzuschätzen, ich würde es mit ein paar Millionen Euro bewerten.

Wer gibt die Strategien vor, wenn eine Verstärkung der Marktpräsenz in einem Gebiet wie der PXI-basierten Messtechnik geplant ist?

Die globale Strategie kommt natürlich von Agilent selber. Wie wir lokal vorgehen, erarbeiten wir gemeinsam, wobei wir aber ganz genau die Anforderungen der Kunden im Auge haben.

Noch ein paar Worte zu Ihnen persönlich: Sie unterstützen seit Jahren Kinder und Jugendliche in Projekten außerhalb der Elektronik. Woher kommt Ihre Motivation für das soziale Engagement?
Meiner Auffassung nach hat ein Unternehmer drei ganz wichtige Verantwortungen: Erstens für die Firma und ihren wirtschaftlichen Erfolg, um zweitens den Mitarbeitern eine zukunftssichere Arbeitsstätte zu bieten, und drittens hat er eine soziale Verantwortung in der Region. Vor diesem Hintergrund engagieren sich meine Frau und ich bundesweit für Kinder und Jugendliche – denn sie sind unsere Zukunft. Leider kommen sie aber oft zu kurz. In Zeiten knapper öffentlicher Budgets kommt es vor, dass der Sport- oder Schwimmunterricht ausfällt, weil sich die Kommune keine Turnhalle leisten kann oder den Badebetrieb einstellen musste. Studien zufolge ist aber gerade die körperliche Bewegung ganz wichtig für die geistige Leistungsfähigkeit von Kindern. Um dieser Bewegungsarmut entgegenzuwirken, haben wir vor etwa drei Jahren das »dataTec-Kids-Projekt« ins Leben gerufen. Es unterstützt Kinder und Jugendliche in ihren sportlichen Aktivitäten und fördert neben der Bewegung auch den Gemeinschaftssinn. All unsere Fördermittel fließen ausschließlich in dieses Projekt, denn ich halte es für ganz wichtig, nicht in vielen Projekten halbherzig mitzumachen, sondern in einem einzigen – dort aber richtig.

Sie haben viel erreicht. Gäbe es dennoch etwas, das Sie rückblickend anders machen würden?

Ein klares »Nein«. Außer, dass ich die Firma dataTec vielleicht früher hätte gründen sollen…

Das Interview führte Nicole Wörner.

 


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  2. Gäbe es weitere sinnvolle Ergänzungen für die dataTec-Gruppe,...

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