Die wesentlichen Vorteile
Der InP-Prozess hat verschiedene Vorteile, durch die er sich vor allem für Hochleistungsmessgeräte der nächsten Generation, besonderes für Oszilloskope eignet. »Im Vergleich zu konventionellen Prozesstechnologien wie etwa GaAs hat InP überlegene Materialeigenschaften, insbesondere höhere Elektronengeschwindigkeiten in der Sättigung und in der Spitze, bessere Wärmeleitung, eine geringere Rekombinationsgeschwindigkeit auf der Oberfläche und eine höhere elektrische Durchbruchsfeldstärke – all dies zusammen ermöglicht Analogbandbreiten, wie sie bisher unerreichbar waren«, erklärt Kasenbacher. »Darüber hinaus bietet InP noch etliche weitere wesentliche Vorteile: So weist das Material bei höheren Frequenzen eine höhere Durchbruchsspannung auf, es hat einen signifikant glatteren Frequenzgang, niedriges Messrauschen und eine hohe Messgenauigkeit.« Weiterhin brauche es weniger Leistung und weise daher eine höhere Zuverlässigkeit auf. »Und weil die Technik mit einem nichtleitenden Substrat arbeitet, erlaubt sie ein echtes HF-Design.«
All dieser Vorteile wegen wurden InP-ICs in den letzten fünf Jahren bereits in Agilent-Messgeräten eingesetzt, beispielsweise im J-BERT N4903B (der einzigen Komplettlösung für die Messung der Jittertoleranz) und dem Serial BERT N4906B. Der Einsatz von InP-Technik in diesen Messgeräten ermöglicht eine impulstreue Erfassung von Flanken bis herunter zu 9 ps. Und auch in Zukunft plant das Unternehmen, die InP-Technologie in den nächsten Generationen seiner Hochleistungs-Scopes und anderen Messgeräten einzusetzen.
»Wenn Ingenieure die Grenzen ihrer Digital- und HF-Designs immer weiter hinausschieben, müssen Messgerätehersteller mit den Leistungsgrenzen ihrer Spitzenprodukte Schritt halten«, resümiert der Experte. »Hierbei leisten Halbleiterprozesse wie InP entscheidende Beiträge. Mit hoher Geschwindigkeit, hohem Integrationsgrad und geringem Rauschen ist InP-Technik wesentlich für den Schritt in ein neues Zeitalter für Hochleistungsmessgeräte.«