IP-Geräte sind wesentlich präziser als PC/Unix-Anwendungen«, ist Reyes überzeugt. »Das gilt sowohl für Timing-Messungen - Umlaufzeit und Jitter, als auch für Messungen der Paketanzahl und -größe – also von Durchsatz und Paket/Bit-Fehlerrate.« Im Allgemeinen liefere diese Art von Geräten eine Timing-Genauigkeit im einstelligen μs-, bei manchen Messungen sogar im ns-Bereich. Außerdem garantiere der Instrumentenhersteller diese Timing-Genauigkeit.
Einen weiteren Vorteil der IP-Instrumente sieht Reyes in der Reproduzierbarkeit des IP-Datenstroms. »Die PC/Unix-basierten Lösungen arbeiten mit einem echten Datenprotokollstapel, der dynamisch auf die verfügbare Sendebandbreite reagiert«, erklärt er. »So ist es unmöglich, an relevante Informationen über die Performance des Funkprotokolls zu kommen, ohne sich die TCP-Logs anzusehen. Das macht den ohnehin mühsamen Prozess noch aufwändiger: Der Anwender muss nun zuerst das TCP-Log analysieren, bevor er sich durch das Funkprotokoll-Log arbeitet. IP-Instrumente können hingegen immer dasselbe Datenmuster senden, so dass sich der Anwender auf die Analyse des Funkprotokolls konzentrieren kann.«
Ein weiterer Aspekt der Reproduzierbarkeit ergibt sich aus der Tatsache, dass das Funkprotokoll die zu übermittelnden Informationen mehrfach zerschneidet und umformatiert, während sie durch den Stapel wandern. Wie dieser Prozess abläuft, ist abhängig von der Größe des ersten an das Funkprotokoll übergebenen IP-Pakets. Für die Reproduzierbarkeit ist es laut Reyes deshalb absolut nötig, nicht nur dieselbe Anzahl an Paketen mit derselben Jitter-Charakteristik zu senden, sondern auch bei jeder Messung die Größen der IP-Pakete zu reproduzieren. Das gehe mit einem IP-Analysator, aber nicht mit Anwendungen auf PC/Unix-Basis. »Wenn der IP-Datenstrom korrekt definiert und die Funkprotokollkonfiguration bekannt ist, liefert diese Messmethode in kürzester Zeit ausführliche Informationen über die Performance des Funkprotokollstapels des Endgeräts.«