Ein Beispiel für die Anwendung eines RTSA bei komplexen zeitvariablen Signalen sind digitale Übertragungssysteme. DVB-S (Digital Video Broadcast Satellite), DVB-C (Digital Video Broadcast Cable) und die terrestrische digitale Fernsehübertragung nach dem ATSC-Standard (Advanced Television System Committee) verwenden nur eine Trägerfrequenz. Beim Einträgerverfahren richtet sich die Anzahl der pro Zeichen übertragenen Bits nach der Art der eingesetzten digitalen Modulation. Verwendet werden Konstellationen mit vier Punkten (2 bit pro Zeichen) wie bei QPSK (Quadratur Phase Shift Keying) bis zu 256 Punkten (8 bit pro Zeichen) wie bei einigen Quadratur-Amplitudenmodulationen (QAM) via Kabel, wobei das belegte Spektrum umgekehrt proportional zur Dauer des übertragenen Zeichens ist.
Das OFDM-Modulationsverfahren (Orthogonal Frequency Domain Multiplex) mit mehreren orthogonalen Trägern kommt bei verschiedenen terrestrischen Übertragungssystemen zum Einsatz, wie dem Mittelwellenrundfunk DRM (Digital Radio Mondiale), für hochwertigen Hörfunk DAB (Digital Audio Broadcast) im VHF-Band sowie für digitales Fernsehen nach dem DVB-T-Standard (Digital Video Broadcast Terrestrial) im UHF-Band. Bei diesen OFDM-Systemen ist die Anzahl der übertragenen Bits pro Zeichen von der beim jeweiligen Träger implementierten Konstellation abhängig (Bi-Phase, QPSK oder QAM) sowie von der Anzahl der Träger, die bei jedem System zwischen einigen hundert (103 bis 461) bei DRM und mehreren tausend (1705, 3407 oder 6817) im Falle von DVB-T und DVB-H (Digital Video Broadcast Handheld) variieren kann. Das belegte Spektrum ergibt sich bei OFDM-Systemen aus der Multiplikation des Frequenzabstandes zwischen den Trägern mit der Anzahl aktiver Träger.
Mit seiner Fähigkeit, auf Frequenz-, Amplituden- und Zeitereignisse zu triggern, ist ein RTSA – ausgestattet mit einem Paket für Digitalvideo-Analysen – wie kein anderes Messgerät in der Lage, die für DVB-T und DVB-H erforderlichen Messungen durchzuführen, zu speichern und zu analysieren.
Nachleucht-Anzeige hilft, Fehlersignale aufzuspüren
Probleme in Verbindung mit digitalen HF-Systemen werden oft indirekt entdeckt. Transienten in einem Gerät können z.B. zu höheren Bitfehlerraten in einem anderen führen. Bei Radarsystemen treten gelegentlich ungenaue Zielangaben aufgrund von Eigenstörungen oder Anfälligkeit gegenüber transienten Störsignalen auf. Thermische oder elektrische Speichereffekte in einem Leistungsverstärker können Datenverluste und zeitweise Interferenzen mit benachbarten Kanälen bewirken. Die Ausführung einer rechenintensiven Software-Subroutine kann Schwankungen der Versorgungsspannung auslösen, die die Qualität der HF-Übertragungen beeinträchtigen.