Medizingeräte

Fresenius für 2021 optimistischer

3. November 2021, 7:30 Uhr | Fresnius
Unternehmenslogo an der Fresenius-Konzernzentrale in Bad Homburg
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Klinik- und Medizinkonzern hebt Wachstumsziele nochmals an

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Der Klinik- und Medizinkonzern Fresenius hebt nach dem dritten Quartal nochmals seine Wachstumsziele für das laufende Jahr an. Der Umsatz soll nun im mittleren einstelligen Prozentbereich zulegen statt wie bisher angepeilt im niedrigen bis mittleren Bereich, wie das Dax-Unternehmen am Dienstag in Bad Homburg mitteilte. Das bereinigte Konzernergebnis wird am oberen Rand der Prognosespanne erwartet, die ein Plus im niedrigen einstelligen Bereich vorsieht.

Zwischen Juli bis September kletterte bei Fresenius der Umsatz um rund 5 Prozent auf gut 9,3 Milliarden Euro. Das bereinigte Konzernergebnis stieg um 2 Prozent auf 435 Millionen Euro. Damit übertraf der Dax-Konzern die Erwartungen der Analysten.

Ergebniseinbruch bei Tochter FMC

Im vergangenen Jahresviertel profitierte Fresenius von einer weiteren Erholung im Klinikgeschäft, weil wieder mehr Patienten behandelt und operiert werden. Auch die Dialysetochter Fresenius Medical Care (FMC) konnte beim Umsatz leicht zulegen, musste im vergangenen Quartal aber erneut deutliche Ergebniseinbußen hinnehmen. Das Unternehmen will mit einem Sparprogramm den Kostendruck und die Folgen der Corona-Krise stemmen. Mit schlankeren Strukturen, nur noch zwei globalen Säulen im Betriebsmodell sowie dem Abbau von weltweit 5.000 Arbeitsplätzen will die Tochter des Gesundheitskonzerns Fresenius die jährlichen Kosten bis 2025 um 500 Millionen Euro senken, wie FMC am Dienstag in Bad Homburg mitteilte.

Künftig will sich FMC auf das Geschäft mit Produkten für Dialysezentren, Heimdialyse und Intensivmedizin konzentrieren sowie jenes mit Gesundheitsdienstleistungen für chronisch Nierenkranke, das den Löwenanteil der Umsätze ausmacht. Erste Nettoeinsparungen erwartet FMC bis Ende des Jahres 2023. Die für das Programm nötigen Einmalinvestitionen sollen bei 450 bis 500 Millionen Euro liegen.

Corona sorgt für Umsatzeinbrüche

FMC macht die Corona-Pandemie seit längerem zu schaffen. Viele chronisch Nierenkranke sterben mit oder am Coronavirus, was die Zahl der Behandlungen in den konzerneigenen Dialysezentren drückt. Im dritten Quartal ließ die Delta-Variante die Übersterblichkeit wieder steigen. Auch sind die Kosten für Sicherheitsmaßnahmen für Patienten und Beschäftigte hoch. Schon im Frühjahr warnte FMC Investoren vor einem Ergebniskick in diesem Jahr. Im dritten Quartal verzeichnete der Konzern ein leichtes Umsatzplus, aber ein Ergebniseinbruch um mehr als ein Fünftel.

Fresenius Medical Care betreibt weltweit etwa 4.100 Dialysezentren für Nierenkranke und versorgt dort rund 345.000 Patienten. Bei Menschen mit Nierenversagen muss das Blut regelmäßig per Dialyse gereinigt werden. Zugleich ist FMC führender Anbieter von Dialyseprodukten wie Dialysegeräten, Dialysatoren und damit verbundenem Einweg-Zubehör. (dpa/me)
 


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