In industriellen Mess- und Regelsystemen gehört die Signaltrennung zu den entscheidenden Faktoren für die Zuverlässigkeit und die Betriebssicherheit. Das erfordert ausgefeilte technische Maßnahmen.
Um Prozesse zuverlässig beobachten und steuern zu können, müssen deren Eigenschaften oder Zustände durch gemessene Signale exakt erfasst werden. Das Messsystem selbst muss vor äußeren Einflüssen und Zerstörung geschützt sein. Doch in industrieller Umgebung werden unterschiedliche Signale erfasst, deren Integrität durch äußere Einflüsse permanent gefährdet ist (Bild 1). Dort kommt es immer wieder zu Problemen und Gefährdungen, die mit Techniken der Signaltrennung wenn nicht ganz verhindert so doch zumindest deutlich reduziert werden können.
Die Relevanz der Signaltrennung wird deutlich, wenn man die Umgebungen betrachtet, in denen die meisten Mess- und Regelsysteme eingesetzt werden. Dies sind zum Beispiel große Fabriken, schwere Maschinen oder Fertigungsstraßen. In so einer Umgebung bedrohen eine Vielzahl von Einflüssen die Signalintegrität. Selbst die Zerstörung empfindlicher Sensorelemente muss als potenzielles Risiko in Betracht gezogen werden. Zur Abwendung von Gefahren muss eine Anlage im Fehlerfall automatisch einen sicheren Zustand einnehmen.
Berufsrisiken
Die häufigsten Einflüsse auf die Signalverarbeitung in industriellen Umgebungen sind:
Einige der oben genannten Störfaktoren lassen sich abmildern. Induktionsspannungen zum Beispiel lassen sich durch räumlich getrennte Verkabelung von Versorgungsleitungen und Messleitungen reduzieren. Die gänzliche Beseitigung der Einflüsse durch derartige Maßnahmen ist jedoch schwierig.
Die in den Messsystemen verbauten elektronischen Elemente sind nicht für hohe Spannungen ausgelegt, wie sie in industriellen Anlagen auftreten können. Gerade für diese besonders kostenintensiven Einheiten besteht das latente Risiko der Zerstörung durch Überspannung. Die Minimierung dieses Risikos führt folglich auch zu einer Reduzierung der Betriebskosten, insbesondere für Reparaturen und Stillstandszeiten als Folge von Systemausfällen.
Signaltrennung bedeutet, die Messsignale aus dem Feld elektrisch und physisch vom Regelsystem zu trennen und gleichzeitig die Interaktion zwischen Datenerfassung und Regelung aufrecht zu erhalten. Aufgrund dieser Entkopplung ist es möglich, mit unterschiedlichen Spannungspegeln und Massepotenzialen innerhalb eines Messsystems zu arbeiten. Während auf der Messseite hohe Spannungen anliegen, bleibt auf der anderen Seite der Isolationsbarriere das empfindliche Messsystem selbst vor den potenziell gefährlichen Spannungen und Spannungsspitzen geschützt.
Trennverfahren
Normalerweise wird die elektrische Isolation (galvanische Trennung) mit einer der folgenden gängigen Methoden erreicht (Bild 2).
Bei den meisten Einrichtungen zur Signaltrennung wird die Art der Isolierung unterschieden in:
Konditioniere und teile
Dataforth (Vertrieb: Acceed) entwickelt und fertigt isolierte Signalkonditionierungsmodule und deckt damit ein breites Anwendungsspektrum von Sensorschnittstellen ab. Durch die Kombination von Signalkonditionierung und Signaltrennung entsteht bei Verwendung der Module nur sehr geringes Rauschen und es verbleibt geringe Restwelligkeit bei höchster Störsignalunterdrückung (CRM). Die empfindliche Datenerfassungselektronik wird geschützt und die Signalintegrität bleibt in hohem Maß erhalten. Technisch gibt es drei Varianten der Signaltrennung:
Alle Signalkonditionierungsmodule und Datenerfassungssysteme von Dataforth arbeiten mit einer sicheren Isolationsstärke. Die Wahl der minimal erforderlichen Isolationsstärke ist entscheidend für den Schutz und die Sicherheit der Messausrüstung. Die optische oder magnetische Signaltrennung ist integraler Bestandteil aller Module. Darüber hinaus werden die Signale als Vorbereitung auf die nächsten Schritte im Datenerfassungsprozess konditioniert.
Über den Autor:
Dr. Werner Kunze ist Geschäftsführer von Acceed.
Was bedeutet Sginalkonditionierung? |
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Auf eine Digitalisierung gilt es die meisten Analogsignale erst noch vorzubereiten. Signale eines Thermoelements z. B. sind sehr schwach und müssen daher verstärkt werden. Andere Sensoren, wie Widerstandstemperaturmesser (RTDs), Thermistoren, Dehnungsmessstreifen und Beschleunigungssensoren, benötigen einen Erregerstrom. Alle diese vorbereitenden Maßnahmen sind Formen der Signalkonditionierung. Die besten Messungen lassen sich erzielen, wenn die Anforderungen an die Signalkonditionierung für jeden Messtyp bekannt sind. Ausgehend von den Sensoren, die für die Ausführung einer Anwendung erforderlich sind, muss der Anwender bestimmte Arten der Signalkonditionierung betrachten, um sich der bestmöglichen Messung sicher zu sein. Ein wichtiger Punkt bei der Entwicklung eines jeden neuen Messsystems mit Signalkonditionierung ist der, dass einige der zum Erfolg beitragenden Variablen sich direkt auf die Konditionierungsschaltungen beziehen, während andere praktischer ausgerichtet sind und sich auf die Implementierung, die Systemintegration und die Wartung des Entwurfs beziehen. Bei der Entscheidung darüber, ob ein eigenes Signalkonditionierungssystem erstellt und eingebunden oder eine integrierte Signalkonditionierungslösung erworben werden soll, gilt es die Anwendungsanforderungen, die verfügbaren Ressourcen und wichtige Überlegungen zur zukünftigen Weiterentwicklung zu evaluieren. Ein Signalkonditionierungssystem sollte als eine Plattform betrachtet werden, welche die Messfunktionen eines Datenerfassungssystems definiert. Dank der breiten Palette kommerziell verfügbarer Konditionierungstechniken muss heute keine Zeit für eine maßgeschneiderte Konditionierung aufgewendet werden. |