Produktionstest

Blick ins Hörgerät

25. November 2014, 14:08 Uhr | Marcel Consée
Computertomographie auf dem Schreibtisch
© Wenzel Volumetrik

Sowohl ihre Einzelkomponenten als auch komplette Hörgeräte untersucht ein Hersteller zerstörungsfrei mittels Computertomographie

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Die Entwicklung der Hörgeräte hat eine lange Historie. Angefangen vom Hörrohr über das erste tragbare Hörgerät, welches noch einen Stromanschluss benötigte, bis hin zu den hochmodernen Modellen, die aufgrund ihrer geringen Größe und ihres geringen Gewichtes fast unsichtbar getragen werden können.

Die fortschreitende Miniaturisierung betrifft alle Komponenten der Hörgeräte, wie Mikrofon, Verstärker, Lautsprecher sowie die Kunststoffgehäuse, die im Spritzgussverfahren hergestellt werden. Die industrielle Computertomographie bietet eine gute Möglichkeit, diese kleinen und komplexen Bauteile ganzheitlich in ihren inneren und äußeren Strukturen zu analysieren und auf mögliche Defekte hin zu überprüfen.

Die Analyse komplett montierter Hörgeräte und kleiner Baugruppen wird meist hinsichtlich korrekter Montage und möglicher Verformungen beim Zusammenbau durchgeführt. Bei den Einzelkomponenten sind kleinste Strukturen mit komplexen Features zu messen. Die Toleranzen sind sehr gering, so dass hohe Genauigkeit gefordert ist.

Die Entscheidung für den Desktop-Computertomographen »exaCT S« von Wenzel Volumetrik fiel nach einem strengen Auswahlverfahren des Hörgeräteherstellers. Das Messgerät verfügt über eine geschlossene und wartungsfreie 130-kV-Mikrofokus-Röntgenröhre mit einem Industrie-Detektor (Auflösung > 2 Megapixel). Die granitbasierte Mechanik des Computertomographen wird von Wenzel im Bereich Koordinatenmesstechnik seit langem eingesetzt. Das System erreicht Genauigkeiten unter 5 µm.

Dabei kommt die Mess- und Analysesoftware »Metrosoft QUARTIS« von Wenzel Metromec zum Einsatz. Die Software ermöglicht die dimensionelle Auswertung der Daten, die mit dem Computertomographen erzeugt wurden. Zu den Funktionen zählt auch die Messung innerer Strukturen, die sich mit taktilen oder optischen Messmethoden nicht realisieren lassen. Es können zudem vollautomatisierte Messabläufe für das Scannen mehrerer Bauteile in nur einem Arbeitsgang erstellt werden. Ein Beispiel ist der Soll-Ist-Vergleich gegen CAD-Daten von kleinen Kunststoffkomponenten. In der Auswertung sind alle Fehlstellen auf einen Blick erkennbar.

Mit dem Modul »exaCT Analysis« werden die umfangreichen und komplexen Oberflächendaten verarbeitet. Ein konkretes Bespiel ist etwa die 3D-Lunkeranalyse, die über die Größe, Verteilung und Lage der Lunker im Bauteil Aufschluss gibt. Komfortable Exportmöglichkeiten gewährleisten die direkte Datenübertragung an die externe Statistiksoftware »qs-STAT« von Q-DAS.


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