Kernspintomographie

Aufrecht stehen

17. Juni 2016, 11:16 Uhr | Marcel Consée
Komfortabel für Kinder: Im Upright-MRT kann ein Elternteil dabei sein.
© Medserena

Rückenschmerzen sind eines der kostenintensivsten und häufig ungelösten Krankheitsbilder für viele Krankenkassen. Die detaillierte Diagnostik der Upright-MRT ermöglicht es Ärzten, in Zukunft genauere Behandlungsmethoden für die Patienten zu erstellen.

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Eine bevorstehende Kernspintomographie-Untersuchung ruft bei vielen Menschen ähnlich große Angst hervor wie eine geplante Operation. Durch die vollständig offene Bauweise des »Upright-MRT«-Geräts von Medserena wird dieser Kernspintomograph gerade von Patienten, die unter Klaustrophobie leiden, besser angenommen als das Tunnelsystem. Der Patient hat zu jeder Zeit sowohl nach oben als auch nach vorne einen freien Blick aus dem System und kann auf einem großen Monitor das aktuelle Fernsehprogramm oder einen Videofilm sehen. Zudem arbeitet das Gerät vergleichsweise leise, wodurch das Tragen von Kopfhörern in der Regel nicht notwendig ist. Das System bietet eine große Varianz an Geräte-Einstellungen, so dass auch sehr fragil zu behandelnde Patienten, Senioren und stark übergewichtige Menschen hier optimal untersucht werden können. Das offene Design ist darüber hinaus sehr vorteilhaft für die Diagnostik bei Kindern, da der Upright-MRT Kernspintomograph die Aufnahme macht, während ein Elternteil dem Kind  beispielsweise die Hand halten kann.

Entgegen der herkömmlichen Untersuchungen des Patienten im Liegen in sogenannten Röhren- und Sandwichsystemen erlaubt die »Upright-MRT«-Konstruktion von Medserena verschiedene freie Sitzpositionen während der Aufnahme. Auch in der Schräglage, im Stehen oder in Funktionshaltung sind die Wirbelsäule oder einzelne Gelenke des Patienten mit dem speziellen Kernspintomographen zu erfassen.

Daraus ergeben sich völlig neue klinische Indikationen, zum Beispiel bei der Untersuchung in Inklination oder in Reklination sowie bei der Diagnostik von Gelenkschäden. Ob Arthrose, Bandscheibenvorfall oder spinale Enge – das innovative System zeigt dem Radiologen ein detailliertes MRT-Bild, das beispielsweise das Ausmaß eines Bandscheibenvorfalls viel differenzierter darstellt: Denn im Stehen ist der Druck in einer Bandscheibe zehnmal höher als im Liegen und so dehnt sie sich auch stärker aus. Nach Auswertung des Befundes durch den behandelnden Radiologen und Orthopäden kann dem Patienten eine bessere Therapie empfohlen werden, die zur Linderung seiner Schmerzen führt.

Um die Kostenerstattung der gesetzlichen Krankenkasse zu erhalten, muss die Bescheinigung für die Notwendigkeit der Untersuchung in einem Upright-MRT Gerät von dem überweisenden Arzt ausgestellt werden. Anerkannte Gründe hierfür sind häufig Phänomene der Platzangst (Klaustrophobie), die eine herkömmliche Untersuchung des Patienten zum Beispiel wegen starker Luftnot oder Schmerzen unmöglich machen. Auch Diagnosen wie die Morbus Bechterew-Erkrankung oder ein Wirbelgleiten (Spondylolisthese), für die spezielle Funktionsaufnahmen im Belastungszustand der Wirbelsäule zur weiteren Behandlung förderlich sind, können eine Erstattung durch die GKV erwirken. Die Bescheinigung des behandelnden Arztes ist zusammen mit dem Kostenvoranschlag einer Upright-MRT Untersuchung bei der gesetzlichen Krankenkasse von dem Patienten einzureichen. In Deutschland gibt es derzeit fünf radiologische Praxen, die das Upright-MRT System anbieten: Hamburg, Hannover, Frankfurt, Köln und München.

Upright-MRT

Upright
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