Mehr Funktionen im Chip und mehr Bandbreite, höhere Dynamik und Schnittstellen mit höherer Datenrate kennzeichnen den neuen Transceiver AD9371 von Analog Devices (ADI). Mit ihm stellt ADI auch eine neue Entwicklungsumgebung vor: RadioVerse.
In seinem neuen Transceiver-SoC AD9371 hat Analog Devices Funktionen integriert, für die Entwickler bisher rund 20 einzelne Schaltkreise kombinieren mussten. Dementsprechend groß ist zum einen die Platzersparnis auf der Leiterplatte und im jeweiligen Gerät. Zum anderen wird dadurch die Entwicklung vereinfacht.
Im AD9371 hat Analog Devices zwei unabhängige Sende- und Empfangspfade integriert. Sie können im Frequenzbereich von 300 MHz bis 6 GHz durchgestimmt werden und verarbeiten sowohl Zeit- als auch Frequenzmultiplex-Signale sowie Mehrträger-Modulationsarten – mit der Übertragung auf benachbarten und nicht-benachbarten Unterträgern. Die Signalbandbreite der Sender und Empfängerstufen liegt bei 100 MHz. Die Sender können – ebenso wie der zur Überwachung der Sendestufen dienende separate Empfänger mit zwei Eingängen – sogar mit einer Bandbreite von 250 MHz arbeiten, um digitale Korrekturalgorithmen zu ermöglichen. Ein weiterer Empfänger mit drei Eingängen und 20 MHz Bandbreite dient als „Sniffer“, z.B. zur Leistungsregelung. Alle Empfänger arbeiten mit Mischstufen zur Trennung der I- und Q-Signale und Umsetzung ins Basisband, anschließenden programmierbaren Tiefpassfiltern und ΔΣ-ADUs. Die Empfänger sind mit einer Korrektur für DC-Offset, Fehlerkorrektur und einem programmierbaren Digitalfilter ausgestattet. Für die schnelle Datenübertragung, z.B. zu und von FPGAs, hat Analog Devices Schnittstellen nach JEDEC-Standard JESD204B im AD9371 integriert, die mit Datenraten bis zu 6144 Mbit/s arbeiten.
Unterstützung für die schnelle Entwicklung
Unter der Bezeichnung „RadioVerse“ fasst Analog Devices seine Transceiver-ICs, Entwicklungsumgebung und technische Unterstützung während des Entwicklungsprozesses zusammen, incl. API, Entwicklungspakete, Dokumentationen, Zugang zur technischen Online-Community „EngineerZone“ von ADI. Mit den Evaluation boards für Funk-Transceiver, mit Anschlüssen direkt zu FPGA-Entwicklungsboards, können Entwickler schnell Prototypen für komplette Funksysteme entwickeln. Ergänzt stehen ihm Software-Werkzeuge, mit HDL, Linux-Treiber, API und GUI zur Seite. Auch für MATLAB und Simulink bietet ADI ein verifiziertes Modell des AD9371 zur Simulation und Analyse des Transceivers. In die RadioVerse-Entwicklungsumgebung will ADI auch Entwicklungsdienstleister und Zulieferer, die Module und Baugruppen zur Systemintegrationen entwickeln, einbinden.