CES 2013

Nvidia stellt Tegra-4-Mobilprozessor vor

7. Januar 2013, 12:25 Uhr | Frank Riemenschneider
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Wozu so viel Rechenleistung ?

Beim Webbrowsen ist der Tegra-4 schneller als die Konkurrenz, allerdings ist der Vorsprung auf das iPad 4 gering.
Beim Webbrowsen ist der Tegra-4 schneller als die Konkurrenz, allerdings ist der Vorsprung auf das iPad 4 gering.
© Elektronik

Huag stellte sich selbst die Frage, wofür man eigentlich in einem mobilen Endgerät soviel Rechenleistung benötige. Er versuchte die Frage zu beantworten, indem er die HDR-Technologie ansprach So ist es beispielsweise dank HDR auch mit dem neuen Apple iPhone 5 möglich, hochauflösende und vor allem kontrastreiche Bilder schießen zu können. Hierbei werden pro Aufnahme zwei Bilder gemacht, die dann übereinandergelegt und im Gesamtergebnis optimal dargestellt werden. Bei statischen Motiven funktioniert das schon sehr gut, problematisch wird es bei bewegten Bildern, wie etwa Sportaufnahmen.

Huang verwendete als Beispielbilder Aufnahmen, die mit einem iPhone 5 getätigt wurden. Als Motiv fungierte eine laufende Person, die nach einschalten der HDR Funktion dann doch eher als Geist erfasst wurde, da die Aufnahme alles andere als glückte. Vor allem die HDR-Funktion benötigt viel Rechenleistung. Während die Berechnung eines HDR-Bildes beim iPhone 5  bis zu 2 s benötigt, kann der Tegra 4 diese fast in Echtzeit (0,2 s) durchführen. Da der Vergleich mit dem Tablet durchgeführt wurde, handelte es sich bei dem Vergleich mit dem iPhone 5 auch um Äpel/Birnen.

2-Chip-Lösung mit Modem i500

Ein großer Nachteil zumindest bei Smartphones besteht darin, dass auch der Tegra-4 anders als Qualcomms Snapdragon kein integriertees Modem auf einem Chip besitzt. Das neue i500 basiert auf einer SDR-Architektur und unterstützt LTE UE Category 3 (100 Mbit/s Download bei 20-MHz-FDD-LTE) und WCDMA mit 42Mbit/s Download. Durch SDR wird zu einem späteren Zeitpunkt ein Update auf UE Category 4 LTE möglich sein. Aus Luftschnittstellen sollen GSM/EDGE/WCDMA/LTE unterstützt werden von CDMA2000 1x/EVDO war nicht die Rede.

Gefertigt wird der i500 in TSMCs 28-nm-HP-Prozess, der im aktiven Modus zu einer geringeren Leistungsaufnahme führt als LP. Die höheren Leckströme will Nvidia damit kompensieren, dass jeder der acht Cores komplett von der Versorgungsspannung abgekoppelt werden kann (Power-Gating), wenn das Modem nicht benutzt wird.

Der Transceiver wird in einem 65-nm-LP-CMOS-Prozess gefertigt, alelrdings nicht TSMCs HF-CMOS-Prozess, sondern ein anderer “HF-freundlicher” 65-nm-Prozess.

Fazit

Die Annahme, dass Nvidia ähnlich wie Qualcomm und Apple einen eigenen ARM-kompatiblen Prozessor entwickelt hätte, war falsch. Wie bei Samsung’s Exynos-5 und TIs OMAP5 kommen ARMs Original-Cortex-A15 zum Einsatz. Auf den Big.Little-Ansatz (Cortex-A7 und –A15) von ARM hat Nvidia zu Gunsten eines fünften “Energiespar-A15” verzichtet. Der A15 ist von seiner Architektur im Gegensatz zum A7 keineswegs für niedrige Taktfrequenzen optimiert, so daß sich die große Frage stellt, ob der Tegra-4 hinsichtlich seiner Leistungsaufnahme und der 2-Chip-Lösung mit separatem Modems auch für Smartphones geeignet ist.

Dass er Einzug in Tablets halten kann und wird, steht sicher außer Frage, auch wenn nachwievor nur wenig optimierte Software für Quadcore-Architekturen existiert.

Der Vorsprung vor Apples iPad4 ist allerdings erstaunlich gering, und


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