Das wiederum bedeute gute Services für die Kunden und in den USA. Denn nun bestünde die Chance, die Services für alle Kunden, ja sogar für alle Bürger in den USA zu verbessern und dort eine gute 5G-Infrastruktur aufzubauen: Weil T-Mobile und Sprint gemeinsam ein einziges Netz statt deren zweie installieren und betreiben könnten, seien Synergieeffekte in Höhe von 43 Mrd. Dollar realistisch. Dem stehen Integrationskosten von 15 Mrd. Dollar gegenüber. Es bleibe also viel Geld, das zum Wohle der amerikanischen Kunden, aber auch der Aktionäre investiert werde.
Kartellwächter und Regulierer müssen überzeugt werden
Den US-Kunden diese Wohltaten mit der Übernahme in Aussicht stellen zu können, betont er besonders, denn jetzt steht der Genehmigungsprozess an: Die Kartellwächter, die Telekommunikationsregulierer und die Sicherheitsbehörden in den USA gilt es ab sofort davon zu überzeugen, dass die Übernahme den Amerikanern nützt. Vor vier Jahren war ein Fusionsplan mit Sprint – damals noch die größer Firma – an den Bedenken der US-Behörden gescheitert. Rund 12 Monate werde es in Anspruch nehmen, grünes Licht von allen zuständigen Behörden zu erhalten, so Höttges. Parallel dazu werde das Management die Finanzierung des Deals sicherstellen.
Er ist überzeugt, dass dafür genau das richtige Management vorhanden sei. Denn es habe schon bei der Übernahme von Metro PCS gezeigt, große Integrationsaufgaben bewältigen und nach vorne treiben zu können. »Zusammen mit dem Management von Softbank werden wir die neue Einheit nach vorne bringen«, freut sich Höttges. Zudem hätten die Management-Teams in den USA und Deutschland seit sieben Jahren daran gearbeitet, die Transaktion möglich zu machen, alle Abteilungen hätten dabei mitgewirkt und alles habe bis jetzt, da der Kauf nun offiziell bekannt gegeben werden kann, reibungslos funktioniert. Er selbst habe die Ehre, als jetziger und künftiger Vorsitzender des Aufsichtsrats zusammen mit den Vertretern von Softbank die Übernahme vorantreiben zu können.
In Europa stärker – sonst ändert sich nichts
Für die 50.000 T-Mobile-Mitarbeiter würde sich auch in Europa durch die Übernahme nichts ändern. Keiner werde einen Nachteil haben. Die Telekom werde den Ausbau der Infrastruktur – Höttges sprach den Glasfaserausbau direkt an – werde sich noch beschleunigen: »Wir werden noch mehr investieren als in den vergangenen Jahren.«
Zu 90 Prozent in risikoarmen Ländern
Die neue starke Position in den USA wird sich nach seiner Überzeugung auch insgesamt auswirken: »Wir sind auf beiden Seiten des Atlantiks stark positioniert, als Telekommunikationskonzern zu 90 Prozent in risikoarmen Ländern vertreten zu sein, ist einmalig.«