4. Die »Nicht-Betroffenen«
Sie durchleben ein Wechselbad der Gefühle. Die »Survivors« sind meist die am wenigsten beachtete Gruppe. Dabei möchte das Unternehmen mit ihnen seine Zukunft meistern. Die »Survivors« bedauern bei einem Personalabbau einerseits die betroffenen Kollegen und würden gerne etwas für sie tun. Andererseits sind sie froh, dass sie bleiben können, und wollen gegenüber ihrem Arbeitgeber loyal sein. Durch diesen Zwiespalt sinkt ihre Arbeitsmotivation. Wie sehr, hängt stark davon ab, ob sie den Personalabbauprozess als fair bewerten; des Weiteren davon, wie sie ihre eigene künftige Arbeitssituation einschätzen.
5. Der Betriebsrat
Er muss vermitteln. Ein kompetenter Betriebsrat schätzt die Situation des Unternehmens realistisch ein. Deshalb kann er bei einem Personalabbau oft ein Co-Management zum Wohle aller Beteiligten betreiben. Aber auch die Betriebsratsmitglieder stecken meist in einem inneren Zwiespalt. Einerseits möchten sie möglichst viele Mitglieder der »Betriebsfamilie« halten. Andererseits wissen sie, dass eine Reduktion der Mitarbeiterzahl unumgänglich ist und im Betrieb erst wieder Ruhe einkehrt, wenn der Personalabbau abgeschlossen ist.
6. Outplacement-Berater
Um in der angespannten Situation Pannen zu vermeiden, holen Unternehmen zuweilen Outplacementberater an Bord, die mit ihnen ein Drehbuch für den Personalabbau- Prozess entwerfen und die Führungskräfte auf ihre ungewohnten Aufgaben vorbereiten. Außerdem helfen sie den gekündigten Mitarbeitern, für sich eine neue berufliche Perspektive zu entwickeln. Dadurch sinkt in der Regel der Druck im Kessel, und unnötige Schäden sowie persönliche Verletzungen werden vermieden. (sc)
Frank Adensam ist Inhaber der Adensam Managementberatung, Ludwigshafen