Ausgewählte Projekte einiger Hochschulen
Prof. Dr. Bohn von der Fachhochschule Würzburg/Schweinfurt, Fakultät Elektrotechnik, will mit seinem Projekt »Swing back« den Studierenden Erfolge und positive Erfahrungen vermitteln, und zwar sowohl bei der Lernkontrolle als auch in der Lernmethodik und Systematik. Für ihn ist vor allem eine schnelle Vermittlung von erfolgreichen Erfahrungen entscheidend. Um die Abbrecherquote zu reduzieren, sollen die Defizite bei den Studenten frühzeitig erkannt und abgebaut werden. So werden ab dem Sommersemester bereits nach wenigen Wochen die ersten freiwilligen Tests angeboten, mit denen der Student sein gelerntes Wissen überprüfen kann. Gibt es Defizite, kann er ein Tutorium besuchen. Und fällt er später durch eine wichtige Prüfung, kann er darüber hinaus auch ein Sondertutorium besuchen.
Prof. Dr. Klüfers von der LMU München, Fakultät für Chemie und Pharmazie, hat die Erfahrung gemacht, dass die meisten Studenten ihr Studium während der ersten zwei Semester abbrechen. Gründe: Die Studenten sind durch die Fülle der Inhalte überlastet und demotiviert oder sie haben das falsche Fach gewählt. Um insbesondere der zweiten Gruppe eine konkretere Orientierung zu geben, bietet die LMU künftig ein Vorpraktikum an. Mit diesem »Schnupperkurs«, der vor Beginn des Semesters in den Ferien stattfindet, sollen die angehenden Studenten noch vor dem Einschreibtermin herausfinden, ob sie sich für das richtige Fach entschieden haben. So verlieren sie gegebenenfalls kein Semester.
Andere Hochschulen, wie beispielsweise die Universität Erlangen, beziehen in ihre Projektplanung auch die Schulen für eine bessere Studienorientierung der Abiturienten mit ein. Prof. Dr. Schmauss vom Lehrstuhl für Hochfrequenztechnik setzt mit seinem Projekt deshalb speziell an der Schnittstelle Schule/Hochschule an. So soll im Zuge des achtjährigen Gymnasiums (G 8) ein Praxis-Seminar sowie ein Wissenschafts-Seminar in den Stundenplan integriert werden. Beide Kurse finden jeweils drei Halbjahre, von Klasse 11/1 bis Klasse 12/1, statt und vermitteln den Schülern spezifisches Fach- und Praxiswissen. Dieses soll ihnen helfen, die richtige Studienwahl zu treffen. Entsprechend den eigenen Interessen und Neigungen wählt der Schüler aus dem Themenangebot das für ihn passende aus, beispielsweise Technik, Chemie oder Architektur, wobei die Hochschulen umfangreiche Unterstützung anbieten.