Manches muss man einfach überhören!

19. Mai 2008, 11:40 Uhr | Hartmut Volk
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Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Manches muss man einfach überhören!

Und ganz speziell an die Adresse von Vorgesetzten gerichtet, rät Weegen, »sich stets darüber im Klaren sein, dass Kränkungen Streumunition sind.« Das in der Praxis immer wieder zu beobachtende, unablässige Rumgefrozzel auf Kosten anderer, die ständigen kleinen Sticheleien – die selbstverständlich natürlich nie bös gemeint sind, so Chefs, wenn sie darauf mal angesprochen werden –, Ironie, Sarkasmus, all diese kleinen Nickligkeiten, die manchen Vorgesetzten zur Verhaltensgewohnheit geworden sind, wirken auf Dauer auch auf stärkste Naturen nervtötend und lassen langsam aber sicher ein Gefühl massiven Gekränktseins aufwachsen.

»Das«, sagt Weegen, »führt zu Solidarisierungsaktionen im Team, zu gemeinsamen Hetzen auf den Chef!« Mit schlimmer Wirkung. Finden sich die Geister in gemeinsamer Empörung, wird an diesem Tag kaum noch richtig gearbeitet. Sind die Gemüter erst mal richtig erregt, und wiederholen sich die Anlässe zu solchen Erregungen, zeitigt das üble Folgen. »Meine Beratungserfahrungen zeigen mir immer wieder«, berichtet Weegen, »dass Schluss ist mit der hohen Leistungsfähigkeit, wenn Vorgesetzte nicht Herr über ihre Zungen und Launen und ihre spontanen Impulse sind. Dann gilt die gemeinsame Aufmerksamkeit der Empörung und nicht der Arbeit.«

[1] Wardetzki, B.: Kränkungen am Arbeitsplatz – Strategien gegen Missachtung, Gerede und Mobbing. Kösel Verlag, München, 3. Auflage 2007, 208 Seiten, 15,95 Euro.
[2] Wardetzki, B.: Ohrfeige für die Seele – Wie wir mit Kränkungen und Zurückweisungen besser umgehen können. Kösel Verlag, München, 9. Auflage 2007, 217 Seiten, 16,95 Euro.
[3] Moestl, B.: Shaolin – Du musst nicht kämpfen, um zu siegen. Knaur Verlag, München 2008, 224 Seiten, 14,95 Euro. 


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