Job- und Gehaltsperspektiven in der Krise

20. Februar 2009, 15:47 Uhr | Corinne Schindlbeck, Markt&Technik
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Personalberater raten zum Wechsel

Und auch für 2009 hat sich die Firma ambitionierte Ziele gesetzt: Erneut soll der Umsatz (27 Mio. Euro im vergangenen Jahr) verdoppelt werden. Auch die Anzahl der Mitarbeiter wird weiter vergrößert, geplant sind 15 Neueinstellungen, 75 Köpfe soll die Mannschaft Ende des Jahres zählen. Anderen geht es schlechter.

Doch selbst die kriselnde Halbleiterindustrie dünnt vor allem ihre Managementetagen aus, Spezialisten sind bislang nur punktuell in Form von Reorganisationen betroffen. Auch sie aber schiebt gleichzeitig Einstellungen – sofern nicht unbedingt nötig – auf. Nachdem keiner weiß, wie lange der Abschwung noch dauernd wird, sollte man jetzt nicht den Kopf in den Sand stecken, sondern lieber mit Tatkraft und guten Ideen glänzen. Das hilft nicht nur dem Geschäft, sondern beweist auch dem Chef, wie wertvoll man ist. Und parallel den Arbeitsplatz auf Zukunftsfähigkeit überprüfen.

Personalberater raten zum Wechsel

An oberster Stelle der Jobs mit Fragezeichen steht in Deutschland die DRAM-Branche. Ohnehin seit zwei Jahren vom Abschwung gebeutelt, trifft die Finanzkrise die Unternehmen mit voller Wucht. Qimonda baut in Deutschland 1500 Stellen ab. Keiner weiß, ob sich für die insolvente Firma überhaupt ein Investor findet – und wie es dann weitergeht.

Personalberater raten zum Wechsel: »Die Halbleiterindustrie wird in Deutschland keine große Zukunft mehr haben«, glaubt etwa Udo Wirth aus München. In der Medizintechnik oder Energiewirtschaft dagegen würden Jobs mit Zukunft vergeben. Auch Systemanbieter, Automatisierung und – mit Abstrichen – erneuerbare Energien bieten Jobs an. Wählerisch sollte man dabei allerdings nicht sein: »Mit wenigen Ausnahmen sind wirklich interessante Tätigkeiten nicht leicht zu haben«, sagt Graf von Reischach – zumal nicht für in Sachen Gehalt verwöhnte Ingenieure.

Steigerungen von bis zu 10 Prozent beim Jobwechsel – das kann man jetzt vergessen. Zu den derzeit wenigen gesuchten Kräften gehören Key Account Manager, erfahrene Vertriebler, Applikationsingenieure und Spezialisten für die IT-Security. Eher auf der Verliererseite sieht Reischach Mitarbeiter in der Computer-Hardware und im Support.


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