In den USA erwarten die deutschen Systemintegratoren völlig andere Geschäftsstrukturen, industrielle Geflechte und Projektgrößen. Auch gebe es bereits etablierte Player. Weger: »Der Markt ist weitgehend besetzt.« Zudem seien einige große Modulhersteller in das Downstream-Geschäft in den USA eingestiegen oder würden dies noch tun. »Die Herausforderung ist damit immens.«Ihre Aufgabe werde es sein, sich schnell und nachhaltig zu positionieren und mit eigenen Niederlassungen vor Ort zu sein, Kompetenzen in punkto Integration und Technik aufzubauen, sich mit den besonderen Vergabestrukturen vertraut zu machen und mit den richtigen Geschäftspartnern zu vernetzen. »Für den Einzelnen allein wird der Schritt in die USA schwierig werden. Um in einem solchen Markt erfolgreich agieren zu können, ist eine substanzielle Größe nötig.«, weiß Weger. Partnerschaftsambitionen mit US-Unternehmen würden nur bedingt auf positive Resonanz stoßen. Vielmehr gelte es, sich mit dem Tabuthema Konsolidierung, also mit Zusammenschlüssen, auseinanderzusetzen. »Die hierzulande sehr heterogene Downstream-Landschaft bietet dafür viel Potenzial.«
Die Zeit dränge, der Handlungsdruck wachse mit jedem Tag. »Schaffen es Zellen- und Modulhersteller nicht, sich für Partner interessant zu machen, und gelingt es den Systemintegratoren nicht, in den USA Fuß zu fassen, bleibt ihnen nur der Rückzug in die Nische. Die gebäudeintegrierte Photovoltaik ist aktuell eine häufig diskutierte Option. Dafür existieren schon heute in Frankreich und Großbritannien entsprechende Anreizprogramme. Diese locken gerade die angeschlagenen Zellen- und Modulhersteller an. Ein substanzielles Geschäftsfeld wird gebäudeintegrierte Photovoltaik jedoch in naher Zukunft nicht werden. Auch wenn für viele Player diese Nische derzeit der heilige Gral ist, sie wird nicht groß genug für alle sein«, warnt Solarexperte Weger.