Welche Prozessgrößen haben Sie?
LFoundry deckt den Bereich von 0,13 µm bis 1 µm alles ab. Unsere Kerntechnik ist ein 0,15-µm- HF-Prozess, den wir jetzt mit einem »High-Voltage«-Prozessmodul ergänzen. Parallel dazu arbeiten wir an einem 0,35-µm-»low-cost«-Prozess. Potential haben unsere Anlagen bis 90 nm. Da sehen wir aber noch nicht den Kundenbedarf für analoge Anwendungen.
War es schwierig die Fab von Logik-ICs auf Analog-ICs umzurüsten?
Wir hatten genug Zeit dafür. 2006 und 2007 hatten wir mit Renesas bereits ein analoges Foundry-Projekt, bei dem wir erste Erfahrungen sammeln konnten. Nach den Rückmeldungen unserer ersten Kunden, haben wir das auch ganz gut gemeistert.
Die LFoundry in Landshut.
Warum haben Sie überhaupt auf Analog umgestellt?
Eine rein digitale Foundry mit unseren Prozessgrößen würde in Europa nicht funktionieren, der Kostendruck ist zu hoch. Man braucht daher auch analoge Komponenten, die man außerdem speziell den Kundenwünschen anpassen muss. Das Wachstum in dem Bereich geht von der HF-Technik aus, auch von der Sensortechnik, der Automobilelektronik und der Medizintechnik. Da gibt es viele Unternehmen in Europa, die auch die Nähe zur Produktionsstätte suchen.
Warum ist das so wichtig?
Wir arbeiten sehr eng mit den Kunden zusammen und gehen genau auf deren Wünsche ein. Daraus entsteht eine kundenspezifische I.P. (Intellectual Property), auch in kleinen Stückzahlen. Für ein kleines Designhaus lohnt es sich nämlich nicht, für wenige Dutzend Wafer nach Asien zu fliegen. Da spielen dann auch solche Faktoren wie die gleiche Sprache, kurze Lieferwege, die gleiche Zeitzone und die Möglichkeit sich über technische Probleme schnell zu unterhalten eine Rolle.
Ein zweiter Grund ist sicher der IP-Schutz. Es gibt mittlerweile sogar chinesische Kunden, die nach Europa kommen, da sie Angst haben, dass ihre IPs dort kopiert werden.
Wie viele Kunden brauchen Sie um profitabel zu sein?
Das hängt stark von den Volumina ab, einige wenige größere Kunden werden genügen. Wir rechnen mittelfristig mit 50 bis 100 Kunden, dann sind wir sehr gut ausgelastet. Die meisten unserer Kunden kommen aus Deutschland und England. Wir operieren aber auch weltweit.
Aber Sie können nicht so kostengünstig fertigen wie in Asien.
Das können wir nicht ganz, jedoch sind wir wettbewerbsfähig. Es gibt eben andere Faktoren wie Flexibilität, Geschwindigkeit, Qualität, Partnerschaft und den IP-Schutz
Mit einer derzeitigen Kapazität von 9000 200-mm-Wafern im Monat sind wir außerdem groß genug, um kostengünstig zu produzieren. Das heißt, dass sich die Fix-Kosten auf relativ viele Wafer aufteilen. Unsere maximale Kapazität kann kurzfristig auf sogar 14.000 Wafern pro Monat ausgedehnt werden.