…auch im industriellen Segment?
Im Industriesegment sind bewegliche Teile unerwünscht, weil diese schlicht und einfach Risikobauteile sind. Wenn die Preise für Solid State Drives weiter fallen, wird die Technologie einen wahren Durchbruch erleben. Und das wird nach meiner Einschätzung mittelfristig geschehen. Wir sind darauf vorbereitet und können heute die entsprechenden Produkte anbieten. Weil im Industriesegment niedrigere Speicherkapazitäten als in anderen Märkte gefordert werden, sind Solid State Drives eine wirtschaftlich interessante Alternative. Anders als im Consumer-Bereich liegt der Fokus der Produktentwicklungen auf einer hohen Lebensdauer und Zuverlässigkeit sowie einer hohen Robustheit der Komponenten. Und genau in diesem Segment sehen wir unsere Kernkompetenz.
Wie hoch ist momentan das Interesse an solchen Speicherlösungen?
Generell ist die Nachfrage etwas zögerlich. Viele Entwickler stehen der Flash-Technologie noch kritisch gegenüber. Unsere Aufgabe ist es, aufzuzeigen, wie man Solid State Drives kontrollieren und auswerten kann, beispielsweise mit Life Time Monitoring. Swissbit arbeitet aus diesem Grund sehr eng mit dem lokalen Controller-Hersteller Hyperstone in Konstanz zusammen und ist so in der Lage, neben Power-Fail-Protection und ausgeklügeltem Wear-Leveling, was für die Zuverlässigkeit des Speichers sehr entscheidend ist, zusätzlich auf die Firmware Einfluss zu nehmen, um auch kundenspezifische Applikationen zu verwirklichen.
Welche weiteren Trends sehen Sie im Bereich der Flashtechnologie für industrielle Anwendungen?
Ein Trend geht hin zu CFast, das einer Compact-Flash-Karte sehr ähnlich sieht, aber mit einem SATA-Controller und einem SATA-Stecker ausgestattet erheblich höhere Performance aufweist als die UDMA CFC. In Kürze sind bereits Speicherkapazitäten von bis 16 GByte verfügbar. 32 GByte werden folgen und künftig wahrscheinlich auch 64 GByte - basierend auf »Single Level Cell«-Technologie. Aber auch SD- und sogar microSD-Karten werden im industriellen Umfeld einen hohen Stellenwert einnehmen: Mit den höher realisierbaren Single-Level-Cell-Flashkapazitäten gewinnt die SD-Plattform zunehmend an Attraktivität, weil diese in Embedded-Applikationen nochmals kompakter ist als die etablierte CFC.
Wie viel Bewegung steckt momentan noch im Geschäft für DRAM-Module?
Das DRAM-Geschäft ist wegen der wirtschaftlichen Lage sicherlich in Mitleidenschaft gezogen. Dennoch ist der Übergang von DDR2 auf DDR3 in vollem Gange. Im industriellen Segment sind jedoch die Produktzyklen erheblich länger. Daher haben die Kunden immer noch großen Bedarf an DDR1- Modulen. Wir beobachten, dass sich der Bedarf unsere Kunden - getrieben von Intels Atom - auf DDR2-Module verschiebt und dass Kunden bei Neuentwicklungen heute schon den Sprung auf die DDR3-Plattform vollziehen.
Wird es bei den DDR1-ICs zu einem Engpass kommen?
Die Halbleiterhersteller haben die Produktionskapazitäten stark zurückgefahren. Daher wird es zu einer Verknappung kommen. Qimonda, früher einer der wichtigen Lieferanten für DDR1-DRAMs, ist heute am Markt nicht mehr vertreten. Andere Hersteller konzentrieren sich ausschließlich auf die Highrunner-Technologien und kündigen alte Technologien zügig ab. Auch in dieser Hinsicht tragen wir den Bedürfnissen der Industrie Rechnungen: Wir bieten eine breites Produktportfolio an, in dem Legacay Speicher (FPM/EDO/SDRAM) über Jahrzehnte gehalten und produziert werden.