Der Communicator-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und des Stifterverbandes geht in diesem Jahr an Professor Dr. Robert Arlinghaus, der einmalige »Sonderpreis für herausragende Kommunikation der Wissenschaft in der Covid19-Pandemie« geht an Dr. Crhstian Drosten.
Der »Communicator-Preis – Wissenschaftspreis des Stifterverbandes« wird seit dem Jahr 2000 verliehen und gilt als der wichtigste seiner Art in Deutschland. Für den Wettbewerb zum diesjährigen 20. Jubiläum des Preises haben DFG und Stifterverband neue Akzente bei der Würdigung herausragender Wissenschaftskommunikation gesetzt: So rücken nun Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ins Zentrum, die in ihrer Wissenschaftskommunikation besonders kreativ sind, die neue, auch mutige Wege gehen und ihre Zielgruppen auf geeignete und wirksame Weise ansprechen. Sie sind zudem gefragt, die gesellschaftliche Dimension ihrer Forschung zu erkennen und ihr Wissen in öffentliche Debatten, Meinungsbildungsprozesse und Entscheidungen einzubringen. Das Preisgeld, 50.000 Euro, soll die Ausgezeichneten in ihrem Engagement unterstützen und auch die Umsetzung neuer Projekte ermöglichen.
Von Comics und Filmen über Podcasts und Science Slams bis zu partizipativen Formaten, Vortragsserien und Büchern: Die Communicator-Preis-Jury zeigte sich beeindruckt sowohl von der Fülle an Kommunikationsformaten als auch der strategischen und konzeptionsstarken Planung und Umsetzung der Aktivitäten von Professor Dr. Robert Arlinghaus, ein Experte für Integratives Fischereimanagement. Es gelänge ihm, ein scheinbares Spezialthema wie die Angelfischerei mit den gesellschaftlich relevanten Fragen der Nachhaltigkeit, des Umweltschutzes und des verantwortlichen Umgangs mit der Natur zu verknüpfen. Dabei gehe es Arlinghaus nicht nur um die Vermittlung von Forschungsergebnissen, sondern immer auch um die Förderung der Gestaltungs- und Entscheidungskompetenz seiner vielfältigen Zielgruppen, zu denen Angler und Fischereimanager ebenso gehören wie Naturschützer, Gewässernutzer, politische Entscheider und die allgemeine Öffentlichkeit.
Einmaliger Sonderpreis
Außerhalb des Communicator-Preis-Verfahrens zeichnen DFG und Stifterverband in diesem Jahr zudem Professor Dr. Christian Drosten von der Charité Berlin für »außerordentliche Leistungen für Wissenschaft und Gesellschaft angesichts einer dramatischen Pandemieentwicklung« aus. Wie kein anderer Wissenschaftler stehe er derzeit für die besondere Rolle, die der Wissenschaft während der Covid19-Pandemie zukommt, so die Begründung. Drosten habe es geschafft, dass die Wissenschaft in der Öffentlichkeit innerhalb sehr kurzer Zeit als verlässlichste Orientierung für das Management der Krise wahrgenommen wird. Er erkläre den Menschen auf anschauliche, transparente und faktenbasierte Weise, was die Wissenschaft weiß, wie sie arbeitet und welche Unsicherheiten bestehen.
Drosten korrigiere aber auch wissenschaftlich nicht belegte Thesen, kommuniziere die Grenzen seines eigenen Wissens und weise immer wieder darauf hin, dass zur Wissenschaft auch gehört, diese Grenzen ständig neu auszuloten und Gewissheiten zu revidieren. Mit diesem Ansatz erreiche der Sonderpreisträger Akzeptanz und Vertrauen bei einer großen Zahl an Menschen und auch in der Politik, für die er derzeit einer der wichtigsten Berater ist. Seine Kommunikation zeige laut DFG und Stifterverband exemplarisch, welchen Beitrag die Wissenschaft für Politik und Gesellschaft durch gute Kommunikation auch im akuten Fall einer Krise leisten kann.