Auch Roland Petermann, Geschäftsführer der Petermann-Technik, sieht den Trend zu kurzfristigeren Lieferungen: »Wir stellen fest, dass die Kunden mit noch kürzeren Lieferterminen ordern, weil sie nicht mehr so große Mengen ans eigene Lager disponieren.« Da das mit seinem Unternehmen verbundene Herstellerwerk jedoch über sehr große Kapazitäten verfügt, sieht er kein Problem darin, die kurzfristiger werdenden Lieferterminforderungen seiner Kunden zu erfüllen.
Mit Blick auf die Konkurrenz sagt Petermann: »Wir wissen, dass bereits einige kleinere Quarzhersteller in China die Fabrikation eingestellt haben.« Auch würden einige taiwanesische Hersteller über sehr große Absatzprobleme klagen. Nach seiner Einschätzung dürfte es bei vielen anderen Herstellern aus China, Hong Kong und Japan nicht anders aussehen. Petermann ist sich sicher, dass es eine Marktbereinigung geben wird, »wer die Opfer sind, wird das Jahr 2009 aufzeigen«.

Roland Petermann ist Geschäftsführer von Petermann-Technik
Für den Endverbraucher wird sich nach seiner Einschätzung die Situation verschärfen, da viele Hersteller/Lieferanten versuchen werden, mit welchen Mitteln auch immer, Geschäft zu generieren. »Wir bewerten diese Situation eher als Chance denn als Gefahr für uns«, versichert er, »wir werden den Markt weiter beobachten und uns mit unserem Herstellerwerk im Rücken weiter als strategischer Lieferant am Markt positionieren.«
Marktkonsolidierung besonders bei Niedrigpreis-Anbietern
Nach Einschätzung von Albrecht Kindermann, Area Sales Manager bei Fordahl, wirkt sich der weltweite wirtschaftliche Abschwung noch nicht so stark auf das Geschäft mit Quarzen und Oszillatoren aus, weil das Bauelementegeschäft erst mit einiger Verzögerung dem Systemgeschäft folge. »Zudem ist das Consumergeschäft, das sehr schnell bis auf die Bauelementehersteller durchschlägt, in Deutschland weniger stark vertreten«, stellt er fest, »Fordahl war bisher stark im Telecom- und Datacom-Bereich sowie auf dem Messgeräteequipment-Sektor engagiert, hier liegt der Rückgang gegenüber dem Vorjahr derzeit bei knapp 10 Prozent.«

Albrecht Kindermann, Area Sales Manager bei Fordahl
Das Thema Marktkonsolidierung sieht Kindermann vor allem beim niedrigpreisigen Marktsektor. Dort sei es ohnehin schwierig, sich noch zu differenzieren, was meist mit extra Aufwand und Kosten verbunden sei. »Sobald man aber sein Angebot nicht mehr weiter von anderen Anbietern abgrenzen kann und nur mehr über den Preis geht«, ist er sich sicher, »führt dies unweigerlich zu einer ›Todesspirale‹ nach unten, in der sich dann der eine oder andere verabschieden muss, wenn die Kosten nicht mehr gedeckt sind.«