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Qualcomm wird laut Studie bis 2015 den Applikations-Prozessormarkt beherrschen

8. November 2011, 11:26 Uhr | Frank Riemenschneider
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Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Snapdragon nimmt OMAP Marktanteile ab

Marktanteile der Hersteller von Applikationsprozessoren.
Marktanteile der Hersteller von Applikationsprozessoren. Interne Designs repräsentieren ASICs z.B. von Apple.
© Linley Group

In Bild 2 sind die Marktanteile der führenden Prozessor-Hersteller dargestellt, wobei sowohl diskrete Applikations-Prozessoren, integrierte Lösungen mit Basisband als auch mit GPS berücksichtigt sind. Die sogenannten „internen Designs „ beziehen sich auf Chips, die nicht frei am Markt verkauft werden, wie z.B. Apples A4/A5-Prozessoren für iPhone und iPad und zusätzlich einige SoCs von Nokia, die Prozessor und Basisband integrieren. Während diese Designs 2010 noch rund ein Drittel des gesamten Marktes ausgemacht haben, sinkt der Anteil 2011, da Nokia ja erhebliche Marktanteile verloren hat.

Schon 2010 hat Qualcomm Texas Instruments an der Spitze abgelöst, 2011 wird die Führung jedoch massiv ausgebaut werden (Tabelle): Es werden nicht nur mehr als doppelt so viele Snapdragon-Chips als OMAP-Prozessoren verkauft werden, sondern fast so viele wie TI, Smasung und Marvell (Plätze 2, 3 und 4) zusammen losschlagen konnten. Snapdragon findet man mittlerweile in allen HTC-Handys, in vielen Samsung-Geräten als auch in CDMA-Geräten von LG, Motorola, RIM und anderen. Das enorme Wachstum in 2011 verdankt Qualcomm primär den Erfolgen von HTC und Samsung.

Texas Instruments wurde hingegen durch die Entwicklung bei Nokia doppelt abgestraft: Zum einen hat Nokia selbst viel Marktanteil eingebüßt und weniger Geräte verkauft, zum anderen setzt man zukünftig bedingt durch die Windows-Phone-Strategie bei Smartphones exklusiv auf Snapdragon. OMAP findet man weiterhin in vielen Motorola-Handys und zunehmend auch bei LG sowie in RIMs Playbook genanntem Tablet. Nichtsdestotrotz prognostiziert die Linley Group TI gegenüber 2010 einen Verlust von 10 % verkauften Chips und damit einen Marktanteil von nur noch 9,6 % (minus 9 % gegenüber 2010).

Samsung „verkauft“ seine Prozessoren ausschließlich an seine eigene Handy-Sparte und protitiert von deren Wachstum, während die Nr. 4 Marvell Einbußen auf Grund der Schwäche seines Hauptkunden RIM erleidet.

ST-Ericsson, Freescale und Boradcom weisen bei Handys einen geringen Marktanteil auf, dafür ist STs Cartesio-Chip mit Applikationsprozessor und GPS in Navigationssystemen erfolgreich, gleiches gilt für Broadcom. Freescales i.MX-Chip findet man in Amazons Kindle und weiteren E-Book-Lesegeräten.

Nvidias Tegra-2-Prozessor betrat Ende 2010 die Bühne und ist in allen Android-Honeycomb-Tablets zu finden, inklusive Samsungs Galaxy Tab und Motorolas Xoom. Desweiteren findet man ihn in einigen wenigen High-End-Smartphones wie LGs Optimus 2X und Motorolas Atrix. Renesas-Prozessoren werden in in Smartphones von NTT DoCoMo (Japans größter Mobilfunk-Provider) und einigen Navigationssystemen verbaut.

2010 Rank
2011 Rank
HerstellerVerkaufte Chips 2010Verkaufte Chips 2011
Veränderung in %
Marktanteil 2011
 1 1
Qualcomm 79 Mio. 147 Mio.
86,8 %
22,3 %
2 2 Texas Instruments 70 Mio. 63 Mio. -10,0 % 9,6 %
3 3 Samsung 36 Mio. 59 Mio. 64,3 % 9,0 %
4 4 Marvell 35 Mio. 35 Mio. -1,4 % 5,3 %
6 5 ST-Ericsson 20 Mio. 31 Mio. 56,6 % 4,7 %
5 6 Freescale 24 Mio. 27 Mio. 13,4 % 4,1 %
12 7 Nvidia 4 Mio. 21 Mio. 415,4 % 3,1 %
7 8 Renesas 17 Mio. 18 Mio. 11,2 % 2,8 %
8 9 Broadcom 13 Mio. 16 Mio. 28,9 % 2,5 %
    Andere 36 Mio. 46 Mio.
27,8 %
7,0 %
    Interne Designs 160 Mio. 195 Mio. 22,2 % 29,6 %
    Summe 492 Mio. 658 Mio. 33,7 % 100,0 %

  1. Qualcomm wird laut Studie bis 2015 den Applikations-Prozessormarkt beherrschen
  2. Snapdragon nimmt OMAP Marktanteile ab
  3. Qualcomm wird 2015 ein Drittel des Marktes beherrschen

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