Numonyx baut das Flash-Segment aus

15. April 2009, 13:31 Uhr | Corinna Puhlmann, Markt&Technik
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Lockt nicht die nächste Killerapplikation, die Solid State Drives?


Lockt nicht die nächste Killerapplikation, die Solid State Drives?

Diese Applikation ist auch für Numonyx interessant. Aber lassen Sie mich eines klarstellen: Wir werden keine eigenen Solid State Drives auf den Markt bringen oder unseren Namen dafür hergeben. Denn wir wollen nicht mit unseren Kunden konkurrieren. Wir sehen unseren Fokus mit unseren Speicherchip-Entwicklungen in einem speziellen Segment, das auf hohe Lebensdauer und Qualität abzielt.

Immer wieder wird das Ende von »Floating Gate«-Flash prognostiziert. Andere Unternehmen setzen sich verstärkt mit der »Charge Trap Flash«-Technologie (CTF) auseinander. Was halten Sie davon?

Im NOR-Flash-Segment sehe ich weder einen Bedarf für diese Technologie noch einen Vorteil. Anders ist das im NAND-Segment. Hier wird wahrscheinlich ein gewisser Übergang zu dieser Technik stattfinden. Aber eines sollte man nicht vergessen: Auch die »Charge Trap«-Technologie ist limitiert! Denn mit ihr lassen sich die grundsätzlichen Probleme bei der Skalierung nicht lösen. Wir setzen daher mit der »Phase Change Memory«-Technologie auf eine neue Architektur, die höheres Zukunftspotenzial hat. Sie verbindet die Vorteile von Flash und DRAMs und zeichnet sich unter anderem durch eine hohe Schaltgeschwindigkeit, langen Datenerhalt und einen geringen Stromverbrauch aus.

Wie weit sind Ihre Bemühungen hinsichtlich der Phase-Change-Memory-Technologie gediehen? Liefern Sie Stückzahlen?

Im vierten Quartal 2008 haben wir mit diesen Speichern bereits Umsatz erzielt. Die derzeit verfügbaren Bausteine basieren auf einem 90-nm-Fertigungsprozess. Wir werden die Entwicklung aber schnell vorantreiben und noch in diesem Jahr mit der Produktion von 45-nm-PCMs starten.

Das klingt so, als erwarten Sie, dass für diesen Speichertyp ein großer Volumenmarkt entstehen wird?

Davon gehen wir tatsächlich aus. Natürlich wird der Übergang zu einer neuen Technologie langsam vorangehen, wie auch schon bei DRAMs, SRAMs, EPROMs, EEPROMs, NOR-Flash und NAND-Flash. Aber das ist kein Hindernis für eine neue Technologie – und es bedeutet auch nicht das Aus für die derzeitigen Architekturen. Schauen Sie sich zum Beispiel den Markt für EEPROMs an: Der hatte vor zwanzig Jahren ein Umsatzvolumen von rund 1,5 Mrd. Doller. Heute – also nach zwei Jahrzehnten – liegt der weltweite Umsatz noch immer bei rund 1 Mrd. Dollar. Eine ähnliche Entwicklung erwarten wir auch bei den NOR-Flash-ICs. Obwohl andere Technologien konkurrieren, wird sich der Gesamtmarkt nicht drastisch und nicht von heute auf morgen reduzieren. Für mich ist der NOR-Flash- Markt wirklich ein faszinierendes Geschäftsfeld, auch in diesen Tagen. Unternehmen verlassen den Markt, Firmen begehen Fehler, und andere Unternehmen gewinnen. Unser Ziel ist es, gestärkt aus dieser Krise hervorzugehen.


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