Vincotech

Mit »Speed & Flexibility« zur Umsatzverdoppelung

16. Dezember 2011, 11:55 Uhr | Engelbert Hopf
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Eine Second Source durch die gesamte Bill-of-Material

Kommen wir noch einmal auf die Übernahme von Vincotech vor einem Jahr durch Mitsubishi Electric zurück. Wann werden Sie die ersten Module mit Mitsubishi-Chips anbieten?

Wir haben inzwischen eine Reihe von Modulen mit Mitsubishi-Chips für Industrieanwendungen im Angebot. Wahrscheinlich werden wir schon im nächsten Jahr dann die ersten Serienanläufe von Leistungshalbleiter-Modulen mit Mitsubishi-Chips erleben. Im Photovoltaik-Bereich wird sicher noch ein wenig mehr Zeit verstreichen, bevor wir dort leistungsfähige Module auf Basis von Mitsubishi Chips anbieten können.

Vor dem Hintergrund der letzten, lang anhaltenden Lieferschwierigkeiten im Leistungshalbleiterbereich, dürfte Ihnen ein neuer Lieferant noch einmal zu einer deutlichen Flexibilitätssteigerung verhelfen.

In der Vergangenheit wurden die MELCO-Chips nur für Inhouse-Anwendungen bei Mitsubishi eingesetzt. Mit Vincotech werden diese Leistungshalbleiter nun zum ersten Mal in den Modulen eines weiteren Anbieters am Markt erhältlich sein. Um es auch ganz klar zu sagen, Mitsubishi drängt uns in keiner Weise seine Chips nun verstärkt in unseren Modullösungen einzusetzen. Uns bieten diese Chips für die Zukunft aber die Möglichkeit, dem Kunden durch die gesamte Bill-of-Material eine echte Second Source anzubieten. Denn, was hilft es dem Kunden, wenn er bei den Modulen zwar ein Second-Sourcing betreibt, oder sogar noch einen dritten Modulhersteller an Bord nimmt, im Inneren aber immer die gleichen Chips zum Einsatz kommen. Den Lieferproblemen des Chip-Lieferanten kann er auf diese Weise nicht entgehen. Mit den MELCO-Chips gibt es in Zukunft nun eine wirkliche Alternative auf Chipebene.

Nach Siemens und Tyco Electronics ist Vincotech nach einer kurzen Zeit der Selbstständigkeit nun wieder im Rahmen eines Konzerns angekommen. Wie beurteilen Sie nach einem Jahr die neue Zugehörigkeit.

Angesichts der Tatsache, dass Mitsubishi Electric und Vincotech in der Vergangenheit kaum miteinander zu tun hatten, ist es wirklich erstaunlich, wie perfekt wir uns ergänzen. Mitsubishi ist stark bei DIP-IPMs und Leistungshalbleiterlösungen für den Traktions-, Bahn- und Energieversorgungsbereich. Unser Leistungsspektrum setzt über den DIP-IPMs an und endet derzeit bei Leistungselektroniklösungen bis 250 kW. Damit, und mit unserem flexiblen, kundenspezifischen Ansatz, stellen wir eine perfekte Ergänzung für Mitsubishi Electric dar.

Mitsubishi Electric erzielt fast zwei Drittel seines Umsatzes in Japan. Die Übernahme eines nicht japanischen Unternehmens stellt da eine Ausnahme dar. Könnte die Akquisition von Vincotech so etwas wie den ersten Schritt zu einer stärkeren internationalen Öffnung darstellen?

Mitsubishi Electric ist nach wie vor sehr japanisch geprägt. Auch das Topmanagement setzt sich bisher weitgehend aus Japanern zusammen. Wir haben bislang ein sehr großes Interesse an unserer Performance erfahren und daran, was uns so erfolgreich und profitabel macht, und wie wir dieses hohe Maß an Flexibilität gewährleisten können. Gleichzeitig gab es bisher keinerlei Anzeichen dafür, dass man von außen in unsere Entscheidungen und Unternehmensprozesse eingreifen will. Man folgt ganz offensichtlich der Devise: „Never touch a running system“. Wir können aus unserer Sicht sagen, „wir sind endgültig zu Hause angekommen“ und wir würden uns darüber freuen, wenn Vincotech so etwas wie eine Keimzelle für die weitere Öffnung von Mitsubishi Electric sein könnte.


  1. Mit »Speed & Flexibility« zur Umsatzverdoppelung
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