Halbleiterhersteller unterstützt Wearables-Entwickler:

Referenz-Kit für Sportuhren

29. Mai 2015, 13:21 Uhr | Stefan Drouzas
Diesen Artikel anhören

Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Software-Architektur

Softwarearchitektur eines Mikroprozessors von Toshiba
Bild 3: Das Referenz-Kit wird mit Toshibas Entwicklungsumgebung BSP und dem Betriebssystem FreeRTOS ausgeliefert.
© Toshiba

Das Sportuhren-Referenz-Kit läuft mit FreeRTOS, das stromsparende Anwendungen unterstützt. Toshiba hat Free­RTOS mit seinem eigenen Board Support Package (BSP) auf den TZ1001MBG-Applikationsprozessor portiert. Entwickler müssen ihren Quellcode gemäß FreeRTOS-Lizenz nicht veröffentlichen. Bild 3 zeigt die Software-Struktur und eine Beispielanzeige des Displays bei der Pulsmessung.
Oberhalb des RTOS führt der Applikationsprozessor den Bluetooth Low Energy Stack und Grafikbibliotheken sowie Toshibas Healthcare Solution Development Platform (HcSDP) aus, eine Entwicklungsplattform für Gesundheitsanwendungen. Es unterstützt eine als Beispiel implementierte Anwendung zur Aktivitätsüberwachung und Pulsmessung. HcSDP verwaltet außerdem die Bluetooth-Kommunikation, das kontaktlose Laden des Akkus, das Power Management und Benutzer­eingaben.

Support beschleunigt Entwicklungsarbeit

Die Zielmärkte für Smartwatches und andere Wearables sind sehr schnelllebig. Entwicklern bleibt wenig Zeit für die notwendigen Schritte zur Verbesserung bzw. Anpassung ihrer Systeme. Das Thema Entwicklungsunterstützung wird nicht nur für die Unternehmen wichtig, die eine Entwicklungsabteilung unterhalten, sondern auch für die Zulieferer. Speziell für Halbleiterhersteller reicht es nicht mehr länger aus, allein die Schaltkreise wie z.B. Prozessoren zu liefern – sie müssen auch Entwicklungsumgebungen anbieten, mit denen eine schnelle und einfache Implementierung und Integration von Hardware- und Software-Elementen möglich ist.
Im Falle des Applikationsprozessors TZ1001 bietet Toshiba alternativ zum Sportuhr-Referenz-Kit auch Mini-Referenz-Boards an, die eine Vorab-Evaluierung und schnelle Entwicklung von Prototypen ermöglichen. Das RBTZ1001-4MA-Referenz-Board enthält den Prozessor, A/D-Umsetzer, USB-Anschlüsse, externe E/As und wird über eine Batterie oder den USB-Anschluss versorgt. Das Referenz-Board kann mit dem Sub-Board RBTZ1001-4SH verwendet werden, das speziell auf Gesundheitsanwendungen ausgelegt ist. Darauf befinden sich ein Healthcare-Referenzschaltkreis mit 8 MB SPI-Flash-Speicher, Lade-IC, Spannungs- und Strommesskreise, zwei PPG-Sensoren (Photoplethysmographie) und EKG-Elektrodenschaltkreisen.


Neue Ideen und Innovationen für Wearables stammen vor allem aus dem Gesundheitswesen, dem Fitness-Sektor und den etablierten technischen Entwicklergemeinden. Ein Endprodukt wird sich aber nur dann am Markt durchsetzen, wenn es die geforderten Funktionen bietet und die Anwender überzeugt. Auf dem Weg zur Marktreife sind die Wahl der optimalen Komponenten für ein IoT-System und die Integration der Middleware zeitaufwändige Schritte, die durch die Nutzung eines entsprechenden Referenz-Kits verkürzt werden können. Halbleiterhersteller können Entwickler mit solchen Referenz-Kits, der dazugehörenden Entwicklungsumgebung und kompetentem Support unterstützen, damit sie ihre Ideen möglichst schnell in einem Produkt realisieren können.

 

Dipl.-Ing. Stefan Drouzas

Ist seit 2012 Senior Engineer im Bereich Solution Marketing bei Toshiba Electronics Europe und aktuell für die Geschäftsplanung und die Erschließung neuer Märkte in den Bereichen SoC/Applikationsprozessoren und CMOS-Bildsensoren für Europa verantwortlich. Er kam 2000 zu Toshiba und bekleidete verschiedene Positionen, unter anderem im technischen Vertrieb, in der strategischen Unternehmensplanung für ASSP-Produkte und in der Software-Entwicklung für Set-Top-Boxen und digitale Fernsehempfänger.

  1. Referenz-Kit für Sportuhren
  2. Hardware des Sportuhren-Referenzkits von Toshiba
  3. Software-Architektur

Lesen Sie mehr zum Thema


Das könnte Sie auch interessieren

Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!