<img src="fileadmin/video.gif" border="0">Leistungselektronik: Grün läuft noch

3. April 2009, 16:16 Uhr | Engelbert Hopf, Markt&Technik

Im Maschinenbau war der Abschwung schon länger absehbar. In der Leistungselektronik kam der Crash mit Verzögerung an. Mit etwas Glück wird der Markt 2009 einstellig wachsen. Der Einbruch bietet die Chance, die Antriebstechnik konsequent zu ökologisieren.

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Nach fast sieben Jahren eines ungebrochenen Wachstums, ist die deutsche Leistungselektronik von den harten Realitäten der Weltwirtschaftkrise eingeholt worden. Der Rausch der jährlichen zweistelligen Umsatzsteigerungen ist vorüber. Manche Branchenteilnehmer hatten sich am Ende nur noch gefragt haben, ob es ihnen gelinge würde, ihren Umsatz nun alle drei, oder vier Jahre zu verdoppeln.

»Wer derzeit als Halbleiterhersteller kund tut, dass er keine Probleme hat, der lügt«, bringt Dr. Ulrich Kirchenberger, Senior Market Development Manager Energy Efficiency & Global Program Lightning Multi System Market Competence Center Europe, bei STMicroelectronics die aktuelle Situation gleich zu Beginn der Diskussion auf den Punkt.

Die Lage ist ernst, meint auch Martin Hierholzer, Vice President & General Manager Industrial Power Semiconductors bei Infineon Technologies, »wer in der Halbleiterbranche heute behauptet gegenüber dem letzten Jahr ein Nullwachstum erreichen zu können, den kann ich nur beglückwünschen«!

Die Tatsache, dass die Ursache der Krise dieses Mal nicht in den üblichen Schweinezyklen der Halbleiterbranche zu suchen sei, macht es nach Einschätzung von Berthold Dücker, Vice President, European Sales, Managing Director bei International Rectifier in der aktuellen Situation so schwer, abzuschätzen, wann eine Markterholung eintritt. Persönlich geht er davon aus, dass es frühestens im 2. Quartal 2009 zu einer Stabilisierung auf niedrigem Niveau kommt. Ein mögliche Erholung in der zweiten Jahreshälfte hängt für ihn vor allem davon ab, ob die Kunden auch wieder bereit seien, sich Ware auf´s Lager zu legen. Denn genau das, versucht derzeit jeder zu vermeiden. Nach der Devise »Cash is King«, werden derzeit auf allen Ebenen im Markt variable Kosten reduziert. Das betrifft sowohl die Lager der Siliziumlieferanten, als auch die der Halbleiterhersteller und ihrer Distributoren.

So absurd es in der jetzigen Situation auch erscheinen mag, sehen sich Dr. Kirchenberger und Hierholzer genötigt, in diesem Zusammenhang vor einer möglichen Allokation zu waren, sobald sich die Nachfragesituation am Markt wieder verbessert. »Die nächste Allokation kommt so sicher wie das Amen in der Kirche«!

Doch nicht alle Märkte sind eingebrochen. »Alles was „Grün“ ist läuft noch«, versichert Claus A. Petersen, Vice President & General Manager von Danfoss Silicon Power, »das gilt vor allem für den Bereich der Windenergie«. »Bei Aufträgen im Bereich erneuerbarer Energien handelt es sich um langfristige Projekte«, pflichtet Thomas Grasshoff, Head of Product Management bei Semikron bei, »erst wenn die Finanzierung für diese Projekte schwieriger wird, könnte es auch dort zu Einbrüchen kommen«.

Dr. Peter R. Heidrich, Leiter Entwicklung Antriebe und Prokurist bei Baumüller widerspricht, dem Eindruck, der Einbruch der letzten Monate sei überraschend gekommen. »Bereits im Frühjahr 2008 hat sich angedeutet dass es in bestimmten Branchen des Maschinen- und Anlagenbaus zu Problemen kommen wird«. So zeigte Ende des ersten Halbjahrs bereits der Textilmaschinenbau erste Schwächen.


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