Die klassischen Industrie-PCs bekommen Konkurrenz auf Chip-Ebene. Ein neuer 32-bit-Controller mit superskalarer Architektur liefert bei einer Taktfrequenz von 200 MHz eine Rechenleistung von 480 MIPS und stellt darüber hinaus zahlreiche Kommunikations-Schnittstellen zur Verfügung. Niedrige Interrupt-Reaktionszeiten gewährleisten ein hohes Maß an Echtzeit-Fähigkeit.
Die klassischen Industrie-PCs bekommen Konkurrenz auf Chip-Ebene. Ein neuer 32-bit-Controller mit superskalarer Architektur liefert bei einer Taktfrequenz von 200 MHz eine Rechenleistung von 480 MIPS und stellt darüber hinaus zahlreiche Kommunikations-Schnittstellen zur Verfügung. Niedrige Interrupt-Reaktionszeiten gewährleisten ein hohes Maß an Echtzeit-Fähigkeit.
Nicht nur die moderne Antriebstechnik erfordert immer schnellere Regelalgorithmen. Auch in der Bildverarbeitung sowie der Versorgung und Überwachung großer Gebäudekomplexe oder in der Steuerung kompletter Produktionsprozesse spielt das Thema Echtzeit-Fähigkeit eine immer wichtigere Rolle. Ohne leistungsfähige 32-bit-Controller mit entsprechend optimierten Timer-Strukturen, schnellen integrierten Peripheriefunktionen, kurzen Interrupt-Zeiten und umfangreichen Kommunikations-Schnittstellen läuft deshalb in diesen Bereichen inzwischen so gut wie nichts mehr. Auf dieses spezielle Anforderungsprofil hat Renesas die neue SH-2A-Mikrocontroller-Familie zugeschnitten.
Um den 32-bit-RISC-Controller SH7203 als ernsthafte Alternative zu klassischen Industrie-PCs ins Spiel zu bringen, trieben die Entwickler gehörigen Aufwand. Herzstück des SH7203 ist eine superskalare 200-MHz-CPU mit Harvard-Architektur, fünf unabhängigen Bussystemen sowie einem speziellen Bus für den auf dem Chip integrierten LCD-Controller (Bild 1). Durch den Einsatz einer fünfstufigen Pipeline wird eine optimale Auslastung aller Funktionseinheiten erreicht. Im Zusammenspiel mit der internen MAC-Einheit (Multiply/ACcumulate), dem achtkanaligen DMA-Controller (Direct Memory Access) und dem schnellen Daten- und Befehls-Cache lassen sich so bis zu 480 Millionen Instruktionen pro Sekunde abarbeiten.
Neuer Befehlssatz und höhere Code-Effizienz
Der Befehlssatz des SH-2A ist abwärtskompatibel zu dem des SH-2, so dass sich für den SH-2 geschriebene Programme weiterhin verwenden lassen. Das hilft heutigen SH-2-Anwendern, den Schritt vom SH-2 auf den SH-2A mit minimalem Aufwand zu vollziehen. Zudem wurde der bisherige 16-bit-Befehlssatz um neue 32-bit-Instruktionen und Adressierungsarten ergänzt. Zu den jetzt insgesamt 112 Befehlen gehören unter anderem auch 21 Instruktionen für die Gleitkomma-Einheit (Floating-Point Unit – FPU).
Mit den neuen 32-bit-Befehlen lassen sich 20 bit breite Konstanten oder Adressen direkt im Befehls-Code verarbeiten. Der Programm-Code kann so deutlich kompakter angelegt werden als mit 16-bit-Befehlen, bei denen zum Beispiel die Adressinformationen in Form von Tabellen im Speicher abgelegt werden mussten. Bei typischen Anwendungen reduziert sich der Speicherbedarf dadurch um etwa 25 %, was wiederum in der Regel eine Reduktion der Systemkosten zur Folge hat. Darüber hinaus unterstützt der SH-2A die folgenden Instruktionen, die zu einer Verbesserung der Echtzeit-Fähigkeit und der Code-Effizienz führen: