»Die Unabhängigkeit Infineons ist nicht gefährdet«

23. Februar 2009, 10:21 Uhr | Heinz Arnold, Markt&Technik
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Fortsetzung des Artikels von Teil 2

»Die Unabhängigkeit Infineons ist nicht gefährdet«

Auch hier verläuft der Ausbau in Deutschland eher zögerlich, Japan beispielsweise hat einen Vorsprung…

Die Bundeskanzlerin hat gesagt, dass das Breitbandnetz mit hoher Priorität ausgebaut werden soll. In Japan ist es schon lange der politische Wille, immer an vorderster Front der Technik zu stehen. Denn die Politik geht davon aus, dass die Industrie ihre Produkte nur exportieren kann, wenn die Technik im eigenen Land angewendet wird. Es ist wichtig für die Ingenieure, mit der Technik in der Praxis umzugehen, um aus diesem Umfeld heraus Innovationen zu generieren. In unserer Automobilindustrie klappt das sehr gut: Das Entwicklungsumfeld ist hoch stimulierend, so werden immer wieder Grenzen überwunden. Deshalb ist Deutschland auf diesem Gebiet technisch führend. Diese Erkenntnis sollte sich auch auf dem Gebiet der Elektronik durchsetzen. Die Elektronik ist ja nicht nur für die Automobilindustrie die Schlüsseltechnologie, sondern für alle Lebensbereiche.

Nun ist das Geld derzeit knapp, wie lassen sich Innovationen weiter finanzieren?

Ja, wir alle müssen den Gürtel merklich enger schnallen, auch Infineon. Infineon hat eine solide Cash-Position, und wir werden unsere Investitionen in den Kerngebieten nicht beschneiden.

Ist die Umstrukturierung von Infineon jetzt abgeschlossen, oder geht das Management davon aus, dass kontinuierlich umstrukturiert werden muss?

Ein guter Landwirt pflügt sein Feld regelmäßig um. Schließlich verändern sich die Märkte auch ständig, und der Prozess der Umstrukturierung beugt der Trägheit vor und sorgt für notwendige Anpassungen an das Marktumfeld. Infineon besitzt heute eine sehr gute, fokussierte Struktur mit den Schwerpunkten Kommunikation, Sicherheit, Automotive und Industrie.

Ist Infineon so gut positioniert, dass das Unternehmen auf absehbare Zeit selbstständig bleiben wird?

Ich gehe davon aus, dass Infineon selbstständig bleibt.

Besteht nicht die Gefahr, in den Qimonda-Strudel hineingerissen zu werden?

Wir haben für eventuelle Belastungen Vorsorge getroffen. Unabhängig davon, wie die Zukunft von Qimonda aussieht, eine existenzielle Bedrohung kann sich für Infineon nicht ergeben.


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