»Die Unabhängigkeit Infineons ist nicht gefährdet«

23. Februar 2009, 10:21 Uhr | Heinz Arnold, Markt&Technik
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Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Wie sieht es auf den übrigen Sektoren des Handy-Marktes aus?

Wie sieht es auf den übrigen Sektoren des Handy-Marktes aus?

Wir decken jetzt das komplette Spektrum ab, von den Ultra-Low-Cost-Geräten über den mittleren Sektor bis hin zu dem High-End, HSDPA und in Kürze auch HSUPA. Wir treiben die Entwicklung in allen Teilen des Handy-Marktes zügig voran.

Sie sehen als einen sehr großen Erfolg an, dass die weltweit führenden fünf Handy-Hersteller inzwischen auf die Chips von Infineon setzen. Warum lässt der wirtschaftliche Erfolg so lange auf sich warten?

Dass wir Design-wins bei den Top Fünf und bei weiteren Herstellern erringen konnten, ist weit mehr, als wir selber gedacht und Experten vorausgesagt hatten. Die Finanzkrise hilft selbstverständlich nicht…

…aber so erfolgreich verlief das letzte Jahr auch schon vor dem Einsatz der Finanzkrise nicht…

Vergessen Sie bitte nicht, dass wir ein Jahr mit einem extrem schwachen US-Dollar zu verkraften hatten. Aber jenseits des tiefen Loches, den das gerissen hat, muss man sagen, dass es eben doch recht lange dauert vom Design-win bis zu hohen Volumen. Da waren wir anfangs sicher etwas optimistisch. Die Kunden müssen Vertrauen gewinnen und haben auch selbst hohe Aufwände, wenn sie den Chip-Lieferanten wechseln. Andererseits ist das nun zum großen Teil hinter uns, und diese Hürde stünde nun einem Wettbewerber bevor, wenn er uns bei den Kunden verdrängen wollte.

Oder haben Sie einfach den Preis stark reduziert, um Kunden zu gewinnen?

Kein Kunde kauft solch komplexe Produkte nur wegen des Preises. Als erstes muss das technische Konzept überzeugen. Und dann muss natürlich der Preis auch wettbewerbsfähig sein.

Im Markt für die drahtgebundene Kommunikation ist Infineon ebenfalls aktiv, besonders im Bereich DSL. Doch auch der VDSL-Markt hat sich wohl nicht so entwickelt, wie die Optimisten ursprünglich dachten?

Zur Fußball-WM hatten die Provider ja mit der Übertragung auf Basis unserer VDSL-Chips einen Anfang gesetzt, worauf wir sehr stolz waren. Danach ging es nicht mehr so stürmisch weiter. Diese neue Technik braucht Datenratenbedarfe, die sehr hoch sind, beispielsweise TV-Angebote über DSL. Und die scheinen sich langsamer auszubreiten, als das wünschenwert wäre. Jetzt wächst der Markt aber stabil, auch wenn man nicht von einer Explosion sprechen kann. Sehr gut kommt bei den Kunden an, dass wir ADSL- und VDSL-Funktionen auf einem Chip kombinieren. Damit ist es möglich, sehr schnell und ohne Aufwand von ADSL auf Video-on-Demand über VDSL zu wechseln.

VDSL scheint technisch ausgereizt zu sein, worin besteht der nächste Schritt?

Die nächste Generation werden ICs für passive optische Netze sein. Daran arbeiten wir bereits.


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