Dialog Semiconductor: Wachstum dank hochkomplexer Mixed-Signal-ICs

21. Juli 2008, 9:52 Uhr | Heinz Arnold, Markt&Technik
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Dialog Semiconductor: Wachstum dank hochkomplexer Mixed-Signal-ICs

Wie konnten Sie während der Krise nach der BenQ-Insolvenz die Investoren bei der Stange halten und Kunden überzeugen, dass sie weiterhin mit Produkten von Dialog beliefert werden?

Was uns sehr geholfen hat: Wir können auf eine lange erfolgreiche Geschichte zurückblicken. Seit mehr als 20 Jahren beliefern wir die Automotive-Industrie mit ICs für die Motorsteuerung, für Sicherheitssysteme und Komfortelektronik. Über die letzten 8 Jahre lieferten wir mehr als 60 Millionen Beschleunigungssensoren für Airbags aus. Mit Bosch besteht schon seit langem eine Partnerschaft für High-Voltage- Prozesse und SoCs. Ähnliches gilt für den Handy-Markt: Über 600 Millionen Power- Management und Audio-Chips arbeiten in Handys, wir beliefern acht der Top-Ten-Mobiltelefon-Hersteller. Weitere Zielmärkte sind Personal Media Players, Spiele und Digitalkameras.

Als eines der Differenzierungsmerkmale nennen Sie Interfaces für hohe Spannungen, On-Chip-Flash, Powermanagement und die Integration dieser Funktionen auf einem einzigen Chip. Benötigen Sie dafür nicht besondere Prozesstechniken, die Foundries nicht bieten können?

Wir arbeiten mit Chartered Semiconductor, TSMC und X-Fab zusammen. Es kommt vor allem auf intelligentes Design an, darüber können wir uns entscheidend differenzieren. Für eine Firma unserer Größe kommt eine eigene Fertigung aus wirtschaftlichen Gründen nicht in Frage. Dass es funktioniert, zeigt ein Blick auf unser Produktspektrum. Auf ICs, die etwa in Motoren für Autospiegel wandern, haben wir die CPU, Flash-Speicher, Hochvolt-Interfaces und Power-Management integriert.

Wir liefern auf einem Chip, wofür der Wettbewerb zwei oder drei Chips benötigt. Im Bereich Audio-Power-Management liefern wir seit fünf Jahren monolithisch integrierte Systeme. So haben wir Chips im Programm, auf denen neben Mono-, Stereo- und Mikrophon-Verstärkern auch Stereo-Sende- und Empfangseinheiten, Ladeeinheiten, Boost- und Buck-Wandler sowie über zehn LDOs – insgesamt über 30 Funktionen – integriert sind. Dieses Integrationslevel ist einzigartig, und das bringt Erfolg. Wir sind mit unseren Audio-Produkten in 15 Handys von Sony Ericsson vertreten.

Dialog hatte bisher 8- und 16-Bit-MCUs im Programm, Anfang des Jahres hat das Unternehmen auch 32-Bit-CPUs von ARM lizenziert. Wozu die hohe Rechenleistung?

Auf Basis des ARM7-TDMI-S-Prozessors entwickeln wir ICs für das Batterie-Management in Autos. Das ist ein neuer Markt für uns, wir sind sehr zuversichtlich, auf Basis unseres Know-hows ICs auf den Markt zu bringen, die den Anwendern einen Mehrwert liefern.

Dort gibt es bereits etablierte große Hersteller, die über einige Erfahrung verfügen...

Wir freuen uns darauf, uns an diesen Produkten messen zu lassen. Im zweiten Halbjahr werden wir die neuen ICs in Mustern an unsere Kunden ausliefern, die Qualifikation für die Stückzahlproduktion erfolgt voraussichtlich im zweiten Halbjahr 2009.

In welchen Bereichen entwickelt Dialog vor allem neue Produkte?

Neben den Batterie-Mangement- ICs konzentrieren wir uns auf High-End-Audio, Infotainment und OLED-Treiber.


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