Vereint gegen Re-Spins

3. April 2007, 14:23 Uhr | Geoffrey Ying
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Signalmischung

Während der Entwurfszyklen charakterisiert der Hersteller die statischen und dynamischen Cell- und Block- Timingparameter in umfangreicher Weise. Timing ist entscheidend für digitale Schaltungen, weshalb Clock- Skew, Race-Conditions, Meta-Stabilität und Setup-/ Hold-Anforderungen mit großer Sorgfalt zu analysieren sind. Diese Performance- Faktoren werden in einer digitalen Simulationsumgebung simuliert.

In ähnlicher Weise sind während der Entwicklung analoger Blöcke Eigenschaften wie Propagation- Delays, Power-up- und Power-down-Zeiten sowie Timing und Leistungsaufnahme im Detail zu verifizieren. Das Problem liegt nun in der Tatsache, dass mit getrennten Verifikationsflows das System-Level- Block-Timing für Mixed- Signal-Systeme, bei denen Timing-Abhängigkeiten zwischen analogen und digitalen Blöcken bestehen, nicht verifiziert werden kann.

Einige Designteams verwenden ein Verilog-Verhaltensmodell, um das Verhalten einer analogen Funktion nachzubilden. In diesem Fall vervollständigt eine grobe Abschätzung der analogen Abschnitte und eine High-Level- Beschreibung der digitalen Blöcke die Top-Level-Simulation. Allerdings erfasst ein digitales Verhaltensmodell keine parasitären Layouteffekte des Analogabschnitts. Dies macht die Verifikation des System-Timings, der Spannungsbereiche und anderer Parameter der Analog/ Digital-Schnittstelle sehr schwierig.

Ein Verilog-Verhaltensmodells für den analogen Bereich spiegelt nicht die tatsächliche Funktion des analogen Blocks wider. Daher ist es riskant, zur Top-Level- Verifikation der Funktion auf diese Methode zu bauen. In heutigen komplexen Designs mit synthetisierter Logik und Third-Party-IP-Modulen ist häufig keine SPICENetzliste für das Gesamtdesign verfügbar.

Eine brauchbare Verifikationslösung muss daher in der Lage sein, nicht nur SPICE, sondern auch RTL- Gatter- und AMS-Beschreibungen (Analog/ Mixed-Signal) zu verarbeiten. Eine derartige Lösung wird gewöhnlich als Mixed-Signal-Verifikation (MSV) bezeichnet. Die gemischt analoge und digitale Co-Simulation ist wichtig, um durch Verifikation der Interaktionen an digitalen und analogen Schnittstellen deren korrekte Funktion gewährleisten zu können. Sie kann dazu beitragen, Effekte wie Loading- und Level-Shifting- Delays zu identifizieren und weitere System-Level- Funktionen zu validieren.

SPICE-Simulatoren sind die präzisesten dynamischen Schaltkreis-Simulationstools. Sie kommen bei der Charakterisierung von Cell-Level-Timing, Leistungsaufnahme und Rauschen von Standardzellen- Bibliotheken zum Einsatz, sowohl für rein analoge und Speicherzellen-Designs als auch zur Verifikation kritischer Pfade in digitalen Entwürfen mittels statischer Timing- Analyse. Das hohe Genauigkeitsziel von SPICE erfordert sehr präzise Analog- Network-Solver, Transistormodelle und andere Analyseverfahren. Diese Anforderungen führen zu einer Lösung, die nicht leistungsfähig genug ist, um den Ansprüchen an Performance und Kapazität einer Full- Chip-Mixed-Signal-Verifikation gerecht zu werden. Typischerweise kann nur ein sehr kleiner Teil des gesamten Entwurfs mit SPICE auf der Transistorebene simuliert werden, und die Laufzeiten sind gewöhnlich sehr hoch.


  1. Vereint gegen Re-Spins
  2. Analoge Verhaltensmodellierung
  3. Signalmischung

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