»Der NAND-Speichermarkt wird sich auf zwei bis drei Hersteller reduzieren«

5. November 2008, 14:11 Uhr | Frank Riemenschneider, Elektronik
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»Der NAND-Speichermarkt wird sich auf zwei bis drei Hersteller reduzieren«

Fast neun Zehntel (87 Prozent) des NAND-Flash-Umsatzes überhaupt werden zusammen mit Samsung und Hynix von Ihrem Unternehmen erwirtschaftet. Das 2005 gegründete Joint-Venture IM Flash von Micron und Intel, Intels NOR-Flash- Partner STMicroelectronics, Renesas und Qimonda teilen sich den kleinen Rest. Sehen Sie in nächster Zeit Veränderungen im Markt oder wird die Dominanz der »großen Drei« weiter anhalten?

Ich denke, der Markt wird sich künftig auf zwei oder drei Unternehmen reduzieren, und zwar aus folgenden Gründen: Erstens ist dieses Produkt sehr technologieorientiert, insbesondere der Vorgang der Verdichtung und die Kostenreduzierung sind wichtig. Nur die Unternehmen, die das hinbekommen, werden überleben. Zweitens stellen wir im Gegensatz zum DRAM unseren Flash-Speicher ausschließlich in eigenen Fabs her, so dass unsere innovative Technik nicht nach draußen dringen kann. Deswegen glauben wir, dass wir künftig zu den zwei oder drei Unternehmen gehören werden, die überleben.

MRAM verbindet die Vorteile verschiedener etablierter Speichertechnologien. Setzt Toshiba zukünftig auch auf MRAMs und wenn ja, wann wird es die ersten Bausteine geben? Sind auch MCUs mit Embedded-MRAM geplant?

Zur Zeit befinden wir uns noch im Bereich der Grundlagenforschung, allerdings glauben wir, dass wir weiter sind als unsere Mitbewerber. Deswegen kann ich Ihnen noch nichts Genaues über unsere zukünftigen Produkte sagen. Ich kann mir allerdings sehr gut Embedded-MRAM in MCUs vorstellen, auch die Zusammenführung von DRAM und Flash in MRAM in Handys ist sicher eine Option.

Ganz offensichtlich ist das Ende von Moore’s Law in Verbindung mit Silizumdioxid absehbar. Inwieweit beschäftigt sich Toshiba mit High-K? Ist dieses Material nicht zu weich und schwierig herzustellen?

Im Bereich der Logik sind unsere Entwicklungen sehr weit. Wir beschäftigen uns noch nicht mit der Produktionstechnik, sondern mit der Definition des Materials, das verwendet werden soll. Sie haben sicher Verständnis dafür, dass ich Ihnen hierzu nichts Genaues sagen kann, aber ich kann Ihnen versichern, dass wir schon jetzt sehr gut damit umgehen können. 

Der ehemalige Vorstandsvorsitzende von Infineon, Prof. Wolfgang Ziebart, hat gesagt, dass die Prozesstechnologie in der Vergangenheit der wichtigste Wettbewerbsvorteil von Chipherstellern war, dies heute aber nicht mehr so ist. Ist eine Fab-lite-Strategie auch für Toshiba denkbar?

Wir werden auch weiterhin eigener Hersteller bleiben, von der Entwicklung bis zur Produktion. Es gibt Bereiche, wo Foundries genutzt werden können, aber wir werden sicher unser führendes Prozess-Know-how nicht aus der Hand geben.


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