Wo sehen Sie weitere Möglichkeiten für Wachstum?
Wir konnten unser Geschäft mit A/D- und D/A-Wandlern verdreifachen. Wir gewinnen Marktanteile. Im Sektor Power-Management tut sich derzeit sehr viel. Wir haben sehr innovative neue LDOs auf den Markt gebracht, allein LDOs stellen einen 1-Mrd.- Dollar-Markt dar. Die 10A-, 5Aund 2A-Typen haben sich sehr erfolgreich entwickelt. Ein weiteres Beispiel sind die μModules. Wir haben bereits einige 10 Mio. Stück geliefert. Das ist ein schönes Beispiel dafür, wie wir unser Design-Know-how nutzen können, um den Anwendern Bausteine zu liefern, die sie einfach eindesignen können. Da fällt mir ein weiteres neues Produkt ein: der isolierende RS-232-Tranceiver LTM2882. Hier führen wir das Konzept der μModule fort: Die Isolator- μModule kann der Anwender sehr einfach einzusetzen.
Mit solchen Produkten erweitern wir einerseits unseren erreichbaren Markt, andererseits können die Kunden diese Produkte ohne großen Erklärungsaufwand einsetzen, denn unsere Expertise erhalten sie sozusagen integriert mitgeliefert. Das explodiert geradezu. Ein weiteres Beispiel ist der LTM9001, ein Modul, das aus einem 16-Bit-A/DWandler mit einer Abtastrate bis zu 160 MSPS, einem Anti-Aliasing- Filter und einem differenziellen ADC-Treiber mit festem Verstärkungsfaktor besteht und damit ein vollständiges ZF-/Basisband- Subsystem bildet. Mit den μModule-Produkten können wir in ein paar Jahren einen Umsatz von 50 bis 100 Mio. Dollar erzielen.
Nun kommen schon die ersten Wettbewerber, die ähnliche Produkte anbieten…
Wir fertigen fast alles selber, das können nicht viele. Wir haben an dem Konzept lange gearbeitet, es war wirklich nicht einfach. Deshalb sehe ich dem, was andere jetzt machen, sehr gelassen entgegen.
Geht Linear Technology auch ganz neue Märkte an?
Elektromobilität ist jetzt in aller Munde, die erforderlichen Batterien für Elektroantriebe benötigen aber ausgefeilte Überwachungselektronik, um wirtschaftlich arbeiten zu können. Sehr gut ist unser LTC6802 aufgenommen worden, der sich für die Überwachung von Li-Ionen Batterien eignet. Ein LTC6802 kann bis zu zwölf Zellen überwachen. Mehrere dieser Bausteine lassen sich in Serie schalten, um jede Zelle in einer langen Kette von kaskadierten Akkus einzeln zu überwachen, ohne Optokoppler oder sonstige Isolatoren. Damit eignen sie sich für den Einsatz in Elektround Hybridfahrzeugen, aber auch für Roboter, tragbare medizinische Geräte und unterbrechungsfreie Stromversorgungen.
Kürzlich hat Linear Technology mit dem LTC3108 ein Aufwärtswandler- und Power-Management- IC für Energy Harvesting vorgestellt. Ist in dieser Richtung noch mehr zu erwarten?
Um Energie aus der Umgebung wandeln und nutzbar machen zu können, ist viel Elektronik erforderlich und vor allem Know-how in der Analogtechnik. Energy Harvesting sieht sehr viel versprechend aus, deshalb haben wir investiert. Wir sehen uns aber auch die anderen Sektoren an, die ich unter dem Begriff nichttraditionelle Energiequellen zusammenfasse. Dazu gehören auch Supercaps, Solarzellen, Brennstoffzellen und Dünnfilmbatterien.