Die digitale I2S-Audio-Schnittstelle unterstützt bis zu 24 bit Audio mit einer maximalen Samplingrate von 192 KHz. An diese Schnittstelle lassen sich einfache Audio-A/D- und D/A-Wandler, aber auch externe Systeme zur Audioverarbeitung oder ICs mit integrierten EQs und Verstärkern wie beispielsweise der TAS5707 von Texas Instruments anschließen. Neben der Standard-I2S-Schnittstelle befindet sich ergänzend auch eine I2S-Multi-Audio-Schnittstelle auf dem Chip, welche 5.1 Surround-Sound ermöglicht. Noch zu erwähnen bleibt der Mono-PCM-Sende/Empfangs-Block, der eine 16-bit-PCM-2-Port-Audio-Schnittstelle unterstützt.
Funktionseinheiten für Grafik- und Bildverarbeitung
Für die Aufbereitung und Abarbeitung komplexer Grafikdaten wurde auf dem S3C6410 ein 2D- und ein 3D-Grafikbeschleuniger implementiert. Der 2D- Grafikbeschleuniger unterstützt Zeichen- und Pixeloperationen, der 3D-Grafikbeschleuniger erlaubt unter anderem OpenGL ES 1.1 & 2.0 Rendering. Besonders zu erwähnen sind zudem die programmierbaren Vertex- und Pixel-Shader und die 32-bit-Fliesskomma-Pipeline.
Der Hardware JTAG-CODEC verarbeitet Bildformate bis maximal UXGA. Außerdem ermöglicht der Baustein Encoding bis YCbCr4:2:2 und Decoding bis YCbCr4:4:4 Dadurch lässt sich Bildmaterial unabhängig davon, ob dieses aus der Applikation heraus generiert oder über die integrierte Kamera-Schnittstelle eingelesen wird, bearbeiten.
Die Ausgabe von Bilddaten kann wahlweise über ein TV-Out-Signal oder über den integrierten TFT-LCD-Controller erfolgen. Der S3C6410 stellt hierfür eine Composit- und S-Video-Ausgabe zur Verfügung. Die TFT-LCD-Schnittstelle unterstützt Auflösungen von 320x240 bis maximal 1024x1024 Bildpunkte, Alpha-Blending, Overlay, Skaling und Zooming. Die gängigen NTSC- und PAL- Formate sind verfügbar, wobei ein TV-Scaler und ein Pre-Prozessor für eine Optimierung der Bilddaten sorgen.
Mit auf der ARM11-Architektur basierenden Produkten stehen Entwicklern inzwischen leistungsstarke kostengünstige Single-Chip-Komplettsysteme zur Verfügung, die aufgrund ihrer vielfältigen Peripherie-Funktionen und der enormen Verarbeitungsleistung eine weitere Lücke zwischen der Mikrocontroller- und DSP-Welt schließen. Durch die hohe Rechenleistung, ihre exzellenten Multimedia-Eigenschafen und die Verfügbarkeit von Board-Support-Packages für beispielsweise Windows oder Linux,sind SoCs wie der S3C6410 von Samsung zumindest in kostensensitiven Systemen durchaus als ernste Konkurrenz zu auf Intels ATOM-Prozessoren zu sehen.
Siehe auch:
ARMs Mini-Core soll MCU-Markt neu definieren
Neuer Flaggschiffprozessor