Derzeit sorgen Start-ups wie Achronix und Silicon Blue in der PLD-Welt für Furore. Welche Chance geben Sie Start-up-Firmen?
Über die letzten 15 Jahre sind 1 Milliarde Dollar Venture-Capital in PLD-Start-ups geflossen. 750 Millionen Dollar davon gingen verloren. Die Hürden für den Einstieg in die PLD-Welt liegen sehr hoch. Es kommt ja nicht darauf an, das eigentliche Silizium zu entwickeln, man benötigt die entsprechenden EDA-Tools und die IPs. Die R&D-Kosten für PLDs sind sehr hoch, das sieht man auch daran, dass nicht alle der relativ wenig übrig gebliebenen PLD-Firmen profitabel arbeiten. Auf der anderen Seite verdienen die Systemhersteller nicht gerade üppig, sie wollen ihre Kosten senken und die Anzahl der Zulieferer lieber reduzieren als erhöhen. Ich will nicht sagen, dass es unmöglich wäre, eine neue PLD-Firma zu etablieren. Vielleicht findet sich ja die eine oder andere profitable Nische. Ich würde aber nicht drauf wetten.
Welche Auswirkungen wird die Finanzkrise in den USA auf Altera haben?
Wir sind relativ unabhängig von den Ausgaben der Consumer, die Analysten gehen davon aus, dass wir in diesem Jahr 12 Prozent zulegen können. Es wird aber sicherlich schwieriger, Kapital zu erhalten. Davon sind die Industrien um so mehr betroffen, je langsamer sie wachsen. Wenn die Halbleiterindustrie um 6 Prozent pro Jahr zulegt, ist das immer noch ein vergleichsweise sehr guter Wert. Aus diesem Blickwinkel betrachtet, leidet die Halbleiterindustrie eher weniger unter der Entwicklung. Altera ist in der glücklichen Situation, 1 Milliarde Dollar auf der Bank zu haben, wir könnten derzeit also eine ganze Menge Fluglinien kaufen.
Die Foundries wollen die Preise für prozessierte Wafer anheben. Werden FPGAs teurer?
Wir haben mit unserem Lieferanten TSMC langfristige Verträge vereinbart, die sich über zwei Jahren erstrecken. Das gibt uns eine hinreichende Stabilität. Ich bin derzeit nicht besorgt darüber, dass die Preise für Wafer signifikant steigen könnten. Für eine Wafer-Knappheit sehe ich keine Indikatoren.
Werden Sie jemals einen Wafer mit PLDs in den Händen halten, der einen Durchmesser von 450 mm hat?
450-mm-Wafer wären sehr gut für uns, weil wir die entsprechenden Stückzahlen bräuchten. Allerdings gibt es nur wenige Firmen, die wie wir davon profitieren würden. Deshalb wäre es für die Equipment-Hersteller schwierig, die riesigen Kosten für die Entwicklung wieder einzuspielen. Ich wäre überrascht, wenn der Übergang zu 450-mm-Wafern tatsächlich stattfinden sollte, weil ich derzeit keine Möglichkeit sehe, wie das finanziert werden sollte.