Altera:»Wir dürfen nicht in die ASIC-Falle geraten«

6. Oktober 2008, 9:26 Uhr | Heinz Arnold, Markt&Technik
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Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Lohnt es sich noch, die Entwicklung von CPLDs voran zu treiben?

Lohnt es sich noch, die Entwicklung von CPLDs voran zu treiben?

1998 war der Markt für CPLDs und FPGAs fast gleich groß. Altera war damals vor allem eine CPLD-Firma. Das haben wir geändert. Die Fokussierung auf FPGAs seit 1998 hat dazu geführt, dass wir im Bereich der CPLDs etwas an Marktanteilen verloren haben. Unser CPLD-Bereich ist über die letzten fünf Jahre im Durchschnitt um 1 Prozent gewachsen, der Gesamtmarkt legte um 2 Prozent zu.

Dafür konnten wir mit durchschnittlich 16 Prozent pro Jahr im FPGA-Sektor deutlich schneller wachsen als der Markt insgesamt, der nur auf 11 Prozent kommt. Jetzt gewinnen wir aber zum ersten Mal seit mehreren Jahren in beiden Bereichen und werden unseren CPLD-Marktanteil in diesem Jahr um 1 Prozent steigern.

Können FPGAs jemals in Consumer-Geräte Einzug halten?

In diesen hochvolumigen Anwendungen werden wir ein SoC beziehungsweise ASSPs niemals ersetzen können. Allerdings dauert es mindestens zwei Jahre, ein solches SoC zu entwickeln, der ASSP-Zyklus steht also nicht mit den schnelleren Produktlebenszyklen der Consumer-Geräte in Einklang. Deshalb setzen die Systemhersteller programmierbare Companion-Chips ein, über die sie notwendige Anpassungen der SoCs an sich entwickelnde Standards vornehmen. In diesem Bereich sind wir bereits sehr gut vertreten. Das sind zwar relativ kleine und kostengünstige ICs, dafür liefern wir sie aber in riesigen Stückzahlen.

Gab es aus Ihrer Sicht in letzter Zeit bedeutende Innovationen in der PLD-Welt, wenn man einmal vom raschen Übergang auf die jeweils neusten Prozessgenerationen entsprechend Moore’s Law absieht?

Ich zähle zu den wichtigsten Innovationen unsere Power-Management- Funktion. Unsere Entwickler haben erkannt, dass nur 20 Prozent eines FPGAs sehr schnell arbeiten müssen. 80 Prozent können mit niedrigeren Frequenzen getaktet werden. Das bringt beim Übergang von der 90- zur 65-nm-Generation eine um 35 Prozent höhere Taktfrequenz bei gleicher Leistungsaufnahme.

Wo sehen Sie für die Zukunft Wachstumschancen?

Da gibt es eine ganze Reihe: In der Kommunikationsinfrastruktur legen wir immer noch 11,5 Prozent pro Jahr zu, unsere Kunden 4,2 Prozent. Unsere Kunden im Consumer- Markt wachsen mit 6,1 Prozent pro Jahr, wir kommen auf 15,5 Prozent. In Industrieanwendungen ergibt sich ein ähnliches Bild: Der Umsatz unserer Kunden legt mit 5,5 Prozent pro Jahr zu, wir mit 14,5 Prozent. Das zeigt, dass viele Mikroprozessoren und ASICs jetzt durch FPGAs ersetzt werden. Insgesamt gehe ich davon aus, dass wir über die nächsten Jahre im Durchschnitt zwischen 10 und 12 Prozent zulegen werden.

Konnten Sie bisher im Automotive-Bereich Fuß fassen?

Der Automotive-Markt ist für PLDs noch sehr klein, ich schätze ihn auf insgesamt 75 Millionen Dollar in diesem Jahr. Aber er legt jetzt so richtig los, ich gehe davon aus, dass er in drei bis vier Jahren auf 400 Millionen Dollar steigt. Sehr gut entwickeln sich auch der Medizinmarkt und der Militärmarkt.


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