Die jüngsten Nachrichten zum Thema Datenklau dürften Appelbaum kaum noch schockieren. Demnach wurden mehrere Millionen Zugangsdaten für Online-Dienste nach Angaben des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) gekapert. Der Autodidakt, der sein Ingenieurstudium abgebrochen hat, legt besonderen Wert auf den Schutz seiner Daten, wie er in einem Interview mit amerikanischen Journalisten Preis gab. »Ich gebe meine Privatadresse niemals in irgendeinen Computer ein. Ich zahle meine Miete bar. Für jeden Online-Account generiere ich willkürliche Passwörter und erstelle neue E-Mail-Adressen.« Wenn Appelbaum auf Reisen ist und sein Laptop nur für kurze Zeit außerhalb seiner Sichtweite ist, zerstört er diesen – schließlich könnte ihn jemand verwanzt haben.
Laut Appelbaum haben Behörden die Möglichkeit, sich jederzeit zur Überwachung in Computersysteme einzuklinken. Somit muss man damit rechnen, dass die NSA immer einen Zugriff auf die Daten hat.
Ideen, um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, hat er genug. Zum einen müssen die Budgets der Geheimdienste gekürzt und besser kontrolliert werden, zum anderen müsse die Verschlüsselung der Kommunikation gesetzlich festgeschrieben werden. Außerdem könne man Techniken, die ohne Verschlüsselung arbeiten, stark besteuern. Entwickler von freier Software, die Verschlüsselungstechnologie entwickeln, sollten dagegen in den Genuss von Steuererleichterungen kommen. Denn diese leisten etwas für die Allgemeinheit.
Weiterer Top-Keynote-Speaker: Nikolaus Forgó
Nicht nur Jacob Appelbaum wird auf dem renommierten STUDENT DAY seine Ansichten zum Thema Datenklau vertreten. Mit Prof. Dr. Nikolaus Forgó konnte ein weiterer Experte gewonnen werden. Forgó ist Rechtswissenschaftler an der Leibniz-Universität Hannover. In seiner Keynote »Privacy & European Law« beschreibt er die Rechtslage bei der Benutzung des Internets und thematisiert außerdem die Rechte in Sphären wie Facebook, Twitter und Co.
Erneut über 1.000 potentielle Nachwuchskräfte erwartet
Der embedded world STUDENT DAY ist ein Karrieresprungbrett. Die Hochschüler können hier Kontakte zu Unternehmen knüpfen. Im Zuge der embedded world Exhibition&Conference werden wieder viele international agierende Firmen und damit potenzielle Arbeitgeber vertreten sein. »Das attraktive Angebot rund um den embedded world STUDENT DAY sorgt für eine große Nachfrage. Vor allem der Besuch von Jacob Appelbaum wird 2014 auf reges Interesse stoßen. Wir freuen uns wieder auf viele angehende Embedded-Experten, die hier in Nürnberg Fachleute der Branche kennenlernen können«, so Professor Dr. Sturm. Der Besuch der embedded world Exhibition ist für teilnehmende Studenten frei.