Industrie-PCs

Maßgeschneidert für die Anwendung

18. Februar 2016, 8:50 Uhr | Joachim Kroll

Industrie-PCs sind von Projekt zu Projekt verschieden. Über die große Angebotsvielfalt der Standardgeräte hinaus bieten einige Hersteller die Entwicklung kundenspezifischer Systeme an, die genau auf einen Einsatzzweck abgestimmt sind.

Diesen Artikel anhören

Man sollte meinen, ein Industrie-PC ist ein Industrie PC: eine Blackbox, darinnen ein Motherboard und eventuell noch Peripherie-Erweiterungen in Form von Steckkarten, Massenspeicher etc. Doch bei genauerem Hinsehen zeigt sich: Die Variantenvielfalt ist erstaunlich groß. Die Industrie benötigt besonders robuste PCs. Aber Robustheit ist kein genau definierter Begriff – er kann vieles bedeuten:

  • robust gegen staubige Luft, damit der Staub nicht mit der Zeit die Lüfter blockiert,
  • robust gegen mechanische Beanspruchung, z.B. Vibrationen in einem Fahrzeug, robust bei hohen Temperaturen, weil die PC-Bauteile das sonst schlecht vertragen,
  • robust gegen große Temperaturunterschiede, weil sich sonst Kondenswasser auf der Leiterplatte niederschlagen kann,
  • robust gegen Feuchtigkeit, Chemikalien, Salzwasser.

Jede dieser Anforderungen erfordert besondere Maßnahmen: Verzicht auf bewegte Teile (Festplatten, Lüfter), aufgelöteten Prozessor und Speicher, Schutzlackierung der Leiterplatte, abgedichtete Gehäuse und Steckverbinder, besondere Maßnahmen bei der Montage von Zusatzkarten. Jede dieser Maßnahmen für sich verursacht zusätzliche Kosten und die möchte ein Kunde nur bezahlen, wenn er sie auch wirklich braucht. Kurzum: Es gibt auf dem Markt so viele Industrie-PCs, wie es Anwendungen gibt, und trotzdem reichen sie nie aus, weil jeder Einsatzfall wieder seine eigenen Anforderungen mit sich bringt.

Deshalb bilden die kundenspezifischen Industrie-PCs sozusagen die Königsdisziplin. Sie kommen entweder in besonders teuren Investitionsgütern vor – beispielsweise als Bedien-Terminals von Maschinen – oder in hochpreisigen Geräten. Hier ist der Bereich der medizinischen Geräte ein klassisches Einsatzfeld. Aber woher einen kundenspezifischen Industrie-PC nehmen?

Auf der Embedded World bieten mehrere Hersteller die Entwicklung von kundenspezifischen Industrie-PCs als Dienstleistung an. Auch der Begriff „Industrie-PC“ ist wiederum recht dehnbar: Manche verstehen darunter Bestückungsvarianten des Mainboard, andere ein Gehäuse mit Mainboard aus dem Standardangebot, das mit Speicher und Peripherie nach Kundenwusch bestückt wird, und schließlich kann es sich auch um einen Rechner mit einem im Kundenauftrag gefertigten Gehäuse handeln.

passend zum Thema


  1. Maßgeschneidert für die Anwendung
  2. Individuelle Box-PCs

Lesen Sie mehr zum Thema


Das könnte Sie auch interessieren

Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!