Für die Überprüfung von PC-Hardware und die möglichst genaue Analyse im Fehlerfall gibt es eine Vielzahl von Programmen. Ob es sich dabei um Shareware oder ein mehr oder weniger teures Spezialprogramm handelt, spielt letztendlich keine Rolle. Wenn der PC jedoch noch nicht einmal...
Für die Überprüfung von PC-Hardware und die möglichst genaue Analyse im Fehlerfall gibt es eine Vielzahl von Programmen. Ob es sich dabei um Shareware oder ein mehr oder weniger teures Spezialprogramm handelt, spielt letztendlich keine Rolle. Wenn der PC jedoch noch nicht einmal das Betriebssystem laden kann, helfen auch derartige Testprogramme nicht mehr weiter und es sind spezielle Tools in Form separater Hardware gefragt, um der Fehlerquelle auf die Spur zu kommen.
Eine gebräuchliche Methode für die Überprüfung von PC-Hardware ist die Analyse von POST-Codes. POST steht für Power On Self Test, womit die Selbsttestfunktion nach dem Einschalten eines PC gemeint ist. Die hierfür definierten POST-Codes gibt es quasi seit Beginn der PC-Technik, seit dem 80286 – dem Original IBM-AT. Tabelle 1 zeigt einen Ausschnitt aus einer POST-Code-Liste.
Jeder erfolgreich absolvierte Schritt der Initialisierung wird vom BIOS durch die Ausgabe eines POST-Codes (Hex-Code) an eine bestimmte I/O-Adresse quittiert. Zur Verarbeitung dieser Codes wird eine spezielle Einsteckkarte benötigt, auf der sich im einfachsten Fall Leuchtdioden für die Anzeige befinden. Für die leichtere Identifizierung empfiehlt sich jedoch eine POST-Code-Karte mit einer Siebensegment- oder einer LCD-Anzeige (Bild 1). Im Handel gibt es einfache POST-Code-Karten für den PCI-Bus bereits ab ca. 15 Euro. Je nach Funktionsumfang der Testkarte gehen die Preise hierfür bis weit über 1000 Euro. Zusätzliche Funktionen sind etwa die Messung der Versorgungsspannung und des Bustaktes sowie die Analyse von PCI-Bus-Signalen. Die teureren Modelle arbeiten mit eigenen Prozessoren und können möglicherweise auch „scheinbar tote PCs“ mit einem eigenen BIOS booten.
Jeder Code steht für einen bestimmten Testschritt. Wenn ein POST-Code auf dem Display stehenbleibt, bedeutet das, dass der zugehörige Test nicht bestanden worden ist. Bleibt auf der Anzeige beispielsweise der Code 49h stehen, bedeutet dies bei einem BIOS der Firma Phoenix (Tabelle 1), dass der PCI-Bus nicht initialisiert werden konnte, wofür eine defekte PCI-Karte verantwortlich sein kann.
In hartnäckigen Fällen bleibt selbst der Monitor dunkel, denn die Initialisierung der Grafikkarte erfolgt zu einem relativ späten Zeitpunkt in der Initialisierungsabfolge. Auch wenn keine Beep-Codes ausgegeben werden, ist eine POST-Code-Karte das einzig probate Hilfsmittel, um Fehlern auf die Spur zu kommen – und wenn sich womöglich nur herausstellt, dass ein Speichermodul nicht korrekt eingesteckt worden ist.
Die POST-Codes, die die „Fatal Errors“ ausweisen, sind gewissermaßen die ersten „Lebenszeichen“ eines PC. Lediglich die CPU, das BIOS-ROM und absolut grundlegende Schaltungsteile des Mainboards – sowie natürlich das Netzteil – müssen zur Ausführung des POST in Ordnung sein. Dazu gehört auch ein korrekt funktionierender CPU-Kühler, und einige Mainboards starten nur mit bestücktem Speicher.
Die POST-Codes werden von den BIOS-Herstellern (AMI, Award/Phoenix) definiert und oftmals vom Mainboard-Hersteller geändert oder auch erweitert, wobei insbesondere Intel bei den neueren Boards eine Reihe von Anpassungen vorgenommen hat. Intel veröffentlicht als einer von wenigen Herstellern auch regelmäßig die zu den Mainboards passenden POST-Code-Listen. Insbesondere bei PCs von Markenherstellern wie Dell oder Hewlett-Packard sind die POST-Codes, sofern sie überhaupt ausgegeben werden, nicht mit denen von üblichen Mainboard-Herstellern vergleichbar.