Alle OSM-Module werden auch unter der Doppellizenz Creative Commons Plus (CC+) veröffentlicht und lizenziert. Dies ermöglicht ein offenes Lizenzmodell, wie die Creative Commons Attribution-ShareAlike-Lizenz (CC B-SA 4.0) für einen definierten Satz von Materialien, Komponenten und Software sowie eine kommerzielle Lizenz für alles, was nicht in diesem Satz enthalten ist. Damit wird sichergestellt, dass Entwicklungsdaten, wie Blockdiagramme, Bibliotheken und Stücklisten, die aus der Entwicklung von OSM-Modulen resultieren, öffentlich verfügbar sind. Dennoch ist es immer noch möglich, das geistige Eigentum (IP) eines Trägerkartendesigns kommerziell zu lizenzieren, ohne den Open-Source-Gedanken zu verletzen.
Die neue OSM-Spezifikation erweitert das Portfolio der SGET-Modulspezifikationen um lötfähige BGA-Minimodule, die deutlich kleiner sind als bisher verfügbare Module: Selbst das größte OSM-Modul ist mit 45 mm x 45 mm 28% kleiner als das µQseven (40 mm x70mm), ein Standard, der ebenfalls bei SGET gehostet wird, und 51% kleiner als SMARC (82 mm x 50 mm). Andere Modulgrößen in der neuen OSM-Spezifikation sind sogar noch kleiner: OSM Size-0 (Zero) hat mit 188 BGA-Pins auf 30 mm x 15 mm die kleinste Grundfläche. OSM Size-S (Small) misst 30 mm x 30 mm mit 332 Pins, OSM Size-M (Medium) bietet 476 Pins auf 30 mm x 45 mm, und Size-L (Large) misst - wie bereits erwähnt – 45 mm x 45 mm mit beeindruckenden 662 BGA-Pins. SMARC spezifiziert im Vergleich dazu 314 Pins und Qseven 230. Dies bedeutet, dass das BGA-Design es ermöglicht, deutlich mehr Schnittstellen auf einer kleineren Grundfläche zu implementieren - was bahnbrechend ist, sowohl im Hinblick auf die Miniaturisierung als auch auf die zunehmende Komplexität der Anforderungen, und einen weiteren einzigartigen Vorteil des neuen OSM-Standards darstellt.
Je nach Größe der OSM-Module variieren die Schnittstellen in Art und Ausführung. In Maximalkonfigurationen bieten OSM-Module alle Funktionen, die ein offenes programmierbares Embedded-, IoT- oder Edge-System ausmachen, einschließlich GUI. Module ab Größe S bieten Videoschnittstellen für bis zu 1 x RGB und 4-Kanal-DSI. Module ab Size-M können zusätzlich 2 x eDP/eDP++ unterstützen, und Size-L bietet zusätzlich 1 x LVDS-Schnittstelle für Grafik. Alles in allem können also Maximalkonfigurationen bis zu fünf Videoausgänge parallel zur Verfügung stellen. Alle Module ab Größe-S aufwärts bieten zusätzlich eine 4-Kanal Camera Serial Interface (CSI). Module ab Size-L bieten bis zu 10 PCIe-Lanes für den schnellen Anschluss von Peripheriegeräten; Size-M bietet 2 x PCIe-x1, und Size-S 1x PCIe x1.
Aufgrund ihrer sehr miniaturisierten Grundfläche weisen Module der Größe-0 keine der bisher genannten E/As auf, bieten aber alle im Folgenden aufgeführten Schnittstellen. Die OSM-Spezifikation sieht bis zu 5 x Ethernet für die System-zu-System-Kommunikation vor. Darüber hinaus verfügen alle Module über einen so genannten Kommunikationsbereich, der 18 Pins für Antennensignale für die drahtlose Kommunikation oder die Integration von Feldbussen bereitstellt. Als nächstes gibt es bis zu 4 x USB 2.0 oder 2 x USB 3.0 (nur in Größe L), bis zu 2 x CAN und 4 x UART. Flash-Speichermedien können über UFS angeschlossen werden. Darüber hinaus stehen bis zu 19 Pins für herstellerspezifische Signale zur Verfügung. Schließlich und zur Vervollständigung des Funktionsumfangs gibt es bis zu 39 GPIOs, SPI, I2C, I2S, SDIO und 2x analoge Eingänge. Als Sicherheit für die Zukunft und um sicherzustellen, dass alle zukünftigen Erweiterungen abwärtskompatibel sind, sind bis zu 58 Pins für zukünftige Zwecke reserviert.