Computermodule mit i.MX7

Aus 6 wird 7: Update für den i.MX

4. Februar 2016, 15:58 Uhr | Joachim Kroll
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Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Module von TQ-Systems und Phytec

phyCore-Modul i.MX7
Bild 2. Das phyCore-Modul i.MX7 misst 40 × 55 mm2. Es ist für einen Temperaturbereich von 0 bis 70 Grad ausgelegt.
© Phytec

Auf der embedded world stellen u.a. TQ-Systems und Phytec Computermodule mit dem i.MX7 vor. Phytec hat ein neues phyCore-Modul mit dem i.MX7 entwickelt (Bild 2). Die phyCore-Module führen alle Signale des Prozessors über zwei Steckverbinder mit je 100 Pins nach außen, sind aber untereinander nicht kompatibel. Die Nachfrage nach Standard-Modulen sei in diesem Bereich nicht besonders groß, sagt Phytec-Vertriebsleiter Ralf Orschau und begründet das auch gleich: „Mit einem Standard nutzt man so einen schönen Chip überhaupt nicht richtig aus, weil man damit gar nicht alles vom Modul übertragen kann, was der Chip an Signalen drauf hat.“ Als Flash-Speicher wird entweder ein nackter NAND-Chip aufgelötet, der dann über die Firmware angesteuert und verwaltet (Wear Leveling etc.) werden muss, oder ein eMMC-Modul, das bereits einen Flash-Controller an Bord hat, der diese Verwaltung übernimmt. Als sicheres Medium für Bootloader und Kernel ist zusätzlich ein NOR-Flash vorhanden. Für die zwei Ethernet-Anschlüsse befindet sich ein Phy auf dem Modul, der zweite muss auf dem Basis-Board platziert werden.

Wenn’s auf Sicherheit ankommt

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Ticketautomat
Bild 3. Bei diesem Ticketautomaten für einen Busfahrer wird alles gebraucht, was Computermodule können müssen: anspruchsvolle Bedienoberfläche, Touch-Eingabe, sichere Speicherung der Transaktionsdaten, Ansteuerung eines Belegdruckers.
© Phytec

Der i.MX7 wird von NXP bereits mit einer nicht veränderbaren Verschlüsselung ausgeliefert und eignet sich deshalb gut für Projekte, bei denen Daten verschlüsselt übertragen werden sollen: Patienten-Monitoring, Kassensysteme, Ticket- und Bankautomaten (Bild 3). Die zwei Cortex-M4-Kerne prädestinieren ihn außerdem für Systeme, die eine schnelle Reaktion erfordern. Nicht geeignet ist der i.MX7 hingegen für Automotive-Projekte, da es ihn nicht für den Automotive-Temperaturbereich (bis 125 °C) gibt. Interessant ist, dass NXP zusichert, dass der i.MX7 zehn Jahre ununterbrochen bei 100 Prozent Prozessorleistung läuft – in einem gewissen Temperaturbereich. Der i.MX6 müsste dazu heruntergetaktet werden, damit diese Garantie gilt. Mit einem Computermodul entlastet der Modulhersteller seinen Kunden von der schwierigen Entwicklung einer Prozessorplatine. Für den Kunden bleibt noch das Basis-Board, das er angepasst an sein Gerät entwickeln muss. Doch auch das legen die Kunden immer mehr in die Hände der Entwicklungsdienstleister. Phytec hat diverse Kundenprojekte analysiert und konnte gewisse Gemeinsamkeiten feststellen. Daraus wurden serientaugliche Basis-Boards für bestimmte Anwendungsfälle entwickelt. Auch für kundenspezifische Basis-Boards hat Phytec eine Bibliothek, aus der sich Peripherieeinheiten und andere vorkonfigurierte Blöcke zusammenstellen lassen. Hier war Phytec mit dem Anspruch angetreten, innerhalb von vier Wochen ab Auftragserteilung ein erstes Muster aus eigener Fertigung auszuhändigen. „Ganz so weit sind wir noch nicht,“ berichtet Ralf Orschau, „aber innerhalb von sechs Wochen schaffen wir es“.
 

embedded world 2016

NXP: Halle 4A, Stand 22,

Phytec: Halle 1, Stand 206 TQ-Systems: Halle 1, Stand 578
 
i.MX6UL: Namensirrungen und -wirrungen

Prozessoren mit Cortex-A9-Kern heißen bei NXP i.MX6 und Prozessoren mit Cortex-A7- und -M4-Kern heißen i.MX7. Wie aber heißt nun ein Prozessor mit Cortex-A7, aber ohne M4? – NXP hat sich entschieden, diese Variante in die i.MX6-Linie zu integrieren. Der i.MX6UltraLite ist der einzige i.MX6 mit einem stromsparenden Cortex-A7-Kern, weshalb er den UL-Zusatz trägt. Der i.MX6UL ist ein Single-Core, den es auch für Automobilanwendungen gibt.


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