Wer versucht ist, Dutzende (oder sogar Hunderte) von scheinbaren Use-Cases hinzuschreiben, befindet sich mit aller Wahrscheinlichkeit bereits zu tief im Detail. Um dies zu verhindern, sollte sich der Systemarchitekt bei jedem dieser Use-Cases fragen, was denn das Ziel des Akteurs ist. Üblicherweise zeigt sich schnell, dass viele dieser Use-Cases das gleiche Ziel verfolgen. Demnach lassen sich diese zu einem abstrakteren zusammenfassen.
Bei Echtzeitsystemen ist nicht nur darauf zu achten, dass das System auf die Wünsche der Systemumgebung reagiert, sondern auch, dass es dies im gegebenen zeitlichen Rahmen tut. Use-Case-Modelle sind gut geeignet, wenn es um die Zuordnung von Zeitanforderungen zu UML-Modellen geht. Es gibt zwei Arten von Zeitanforderungen:
Durch die strikte Black-Box-Betrachtung lassen sich den Use-Cases Antwortzeitverhalten zuordnen. Ein Akteur hat einen Wunsch an das System. Der Use-Case erledigt diesen Wunsch. Wenn der Akteur dafür einen Zeitrahmen vorgibt, dann sollte dieser selbstverständlich genau diesem Use-Case zugeordnet sein, beispielsweise durch einen eigenen Abschnitt in der Use-Case-Spezifikation. Auch die zweite Kategorie hat in der Use-Case-Modellierung ein mögliches Zuhause: Hat man Zeitanforderungen an die Eingangsgrößen, dann ist es möglich, diese bei der Eingabespezifikation in der Use-Case-Beschreibung anzuhängen. (mc)
Chris Rupp | Carsten Pflug |
Sophist |