Die Prognosen der Marktforscher liegen zwar durchaus weit auseinander, klingen aber allesamt einfach zu verlockend: Von den bereits genannten 25 über 40, 50 und 75 bis zu mehr als 200 Milliarden reichen die Angaben für die Anzahl von »Connected Devices«, die im Jahr 2020 auf unserem Planeten Daten untereinander und mit der Cloud austauschen sollen. Für Advantech besonders interessant ist die vorhergesagte Größenordnung von fünf Milliarden Rechnern, die Advantech als »Edge Computer« bezeichnet und die riesigen Mengen von Daten vieler angeschlossener IoT-Teilnehmer sammeln, vorverarbeiten, weiterleiten und gegebenenfalls lokale Aktionen ausführen sollen.
Vor allem hier und bei Betriebssystemen, Software und Applikationen wie Sicherheit will Advantech ansetzen und so den Umsatz von heute einer Milliarde US-Dollar bis 2018 auf zwei Milliarden US-Dollar verdoppeln. Dabei gehen die Advantech-Verantwortlichen davon aus, dass die Cloud eine wesentliche und zentrale Rolle spielen wird – allerdings weniger Public-Cloud-Modelle, wie sie heute beispielsweise Amazon Web Services zur Verfügung stellt. Sie sind für sicherheitskritische Anwendungen kaum geeignet, gerade im Licht der aktuellen PRISM-Thematik scheuen Unternehmen wie Endanwender noch mehr davor zurück, sensible Daten und Anwendungen solchen Cloud-Lösungen anzuvertrauen.
Als Alternative propagiert Advantech nichtöffentliche »Industrial Clouds« und bietet hierfür auch gleich die nötige Infrastruktur in Form von robusten Servern und Betriebssystemen an. Und auch eine Fernmanagement-Softwarelösung namens »SUSIAccess«, die nicht nur die Fernsteuerung, Fernwartung und Fernkonfiguration von Embedded Systemen über Internettechniken ermöglichen, sondern durch integrierte Algorithmen der Intel-Tochter McAfee zugleich die Sicherheit der abgeschlossenen Industrial Cloud vor Attacken von außen gewährleisten soll.
Zur Anwendung kommen soll die IoT-Technik nach Vorstellung von Advantech vor allem bei der zukünftigen Umsetzung des »Smart City«-Konzepts. Wenn in 35 Jahren wie vorhergesagt mehr als zwei Drittel der Weltbevölkerung in Städten leben werden, bringt dies enorme Probleme mit Verkehr, Luft- und Wasserverschmutzung, Energieversorgung, Sicherheit und Gesundheit mit sich, die eine Smart City bewältigen soll. Laut Advantech-CEO Liu verfolgen bereits 300 chinesische Städte mindestens ein Smart-City-Projekt, bei etwa 40 großen Städten in China sind „Smart City Plans“ sogar ein wesentlicher Bestandteil des offiziellen Fünfjahresplans.