Transparente gedruckte Elektronik

4. November 2009, 10:26 Uhr | Ralf Higgelke, Design&Elektronik

In Displays kommen ITO-Folien (Indium-Zinnoxid) als durchsichtige Elektroden beispielsweise für Touchscreens zum Einsatz. Doch Indium ist sehr teuer, Alternativen sind daher gefragt. Eine könnte die gedruckte Elektronik bieten.

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Hoch aufgelöste, leitfähige Strukturen auf transparenten Folienträgern kann die Firma PolyIC nun in einem Rolle-zu-Rolle-Produktionsprozess herstellen. Diese leitfähigen Schichten können beispielsweise eine Alternative zu ITO-Folien in den Bereichen Displays, Touchsensoren oder Heizelemente sein.

Vor allem im Hinblick auf die Ressourcenknappheit von Indium ist die Entwicklung neuer Technologien zur Herstellung leitfähiger transparenter Schichten ein Thema, das zahlreiche Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen verfolgen. Die leitfähigen Strukturen haben eine Auflösung von 15 µm. Sie müssen an sich nicht transparent sein, weil die hoch aufgelöste Strukturierung die notwendige Lichtdurchlässigkeit gewährleistet.

So belegen die leitfähigen Strukturen nur einen Bruchteil der Folienfläche (< 10 Prozent). Durch die hoch aufgelöste Strukturierung lassen sich daher auch lichtundurchlässige hochleitfähige Materialien wie Metalle einsetzen. Durch gezieltes Einstellen der Prozessparameter kann PolyIC für die eingesetzten Metalle eine Leitfähigkeit von 0,4 Ω/m² bis 1 Ω/m² erzielen. Der Flächenwiderstand der transparenten Fläche kann individuell beispielsweise auf typische Werte von ITO-Folien eingestellt werden.

Im Vergleich zur ITO-Technologie bietet der neue Prozess laut PolyIC eine Reihe von Vorteilen. Kundenspezifische Layouts mit hoher Auflösung sollen kostenaufwändige Strukturierungsverfahren ersetzen, wie sie bei ITO-Folien notwendig sind. Eine hohe Transparenz über einen weiten Wellenlängenbereich ist gegeben. Zudem kann ein individueller, kundenspezifischer Flächenwiderstand realisiert werden.

Durch den Einsatz eines Rolle-zu-Rolle-Massenproduktionsprozesses lassen sich diese Folien in hohen Volumina herstellen und sollen kostengünstiger in der Anwendung sein.


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